Jetzt geht’s los

Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz 299 716 Personenwagen zugelassen. Davon waren gerade mal 4079 Plug-in-Hybrid- und 5408 Batterie-Elektrofahrzeuge, das entspricht einem Marktanteil von 1,4% resp. 1,8% und einer Steigerung von nur 0,5% gegenüber 2017.

Insofern ist der Titel dieses Artikels provokativ – aber dennoch nicht vermessen. Denn nach Ankündigungen verschiedener Hersteller in den letzten Jahren kommt jetzt auch wirklich eine Lancierung nach der anderen. Von A wie Audi bis V wie Volkswagen bringen dieses Jahr einige «klassische» Automobilhersteller neue vollelektrische und vollwertige E-Fahrzeuge auf den Markt. Zudem soll auch der Markteintritt des Tesla Model 3 hier in Europa erfolgen. Das gibt der Elektromobilität sicher einen grös­seren Schub. Dennoch: Die Ziele von Auto Schweiz, den Schweizer Autoimporteuren, sind anspruchsvoll. 2020 sollen bereits 10 % aller neu eingelösten Autos «Steckerfahrzeuge» sein. Anspruchsvoll deshalb, weil neben der Technologie der Autos auch die Kunden bereit sein müssen. Bereit, sich auf etwas Neues einzulassen; bereit, falls nötig auch in die eigene Ladeinfrastruktur zu investieren sowie bereit, sich von alten Gewohnheiten zu trennen. Vorbei ist es dann mit der Routine, mal nach 600 bis 1000  km erstmals auf die Tankanzeige zu schauen und dann schnell, für 2 bis 3 Minuten, irgendwo an einer der über 3300 Tankstellen zu tanken; sondern der immer wieder mal notwendige, länger dauernde Ladevorgang ist dann ins eigene Fahr­ritual einzubauen.

Wenn das klappt, dann kommt auch die Begeisterung für die möglichen Beschleunigungswerte, die tiefe Geräuschkulisse und die günstigen Tankfüllungen ... ähh ... Ladevorgänge. Dann passiert auch etwas.

Jede neue Technologie hat gezeigt: Für den Nutzer muss sie deutlich mehr Vorteile als Nachteile bieten, dann wechselt er. Mit den neuen Elektrofahrzeugen, mit grösseren Reichweiten, die im März in Genf am Salon gezeigt werden, könnte dieser Moment kommen. Und dann könnte es wirklich losgehen.