Kommentare

Philippe Huber,

Tolle Zusammenfassung der wichtigsten Zusammenhänge zum Thema Speicherung und vor allem der Grössenordnungen und technischen Möglichkeiten zu Gewährleistung einer sicheren und bezahlbaren Stromversorgung in der Schweiz in Zukunft. Dürfen wir hoffen, dass es bei den politischen Entscheidungsträgern Gehör finden wird?

Peter Schwaller,

Dies ist tatsächlich eine gute Zusammenfassung. Es sind aber praktisch alles Fakten, die schon vor der Abstimmung zur ES2050 bekannt waren; nur wollten sie die zuständigen Behörden aus politischen Gründen nicht wahrhaben, geschweige denn zur Kenntnis nehmen. Die ES2050 ist nicht zu Ende gedacht. Der Bau von Gascombikraftwerken wird unausweichlich sein, solange neue Kernkraftwerke politisch verhindert werden. Wenn die ES2050 nach dem Prinzip Hoffnung unverändert stehen bleibt, wird sie scheitern, denn sie ist eine Importstrategie fern jeder Realität für die Umsetzung.

Nichael Müller,

Leider wird der mögliche Beitrag der Windenergie viel zu wenig thematisiert oder gar böswillig kleingeredet. Der Windenergieertrag fällt hauptsächlich im Winter an. Dadurch können die Speicher geschont oder gar wieder gefüllt werden. Schade, dass es nur wenig Unterstützung für die Windenergie gibt. Ein Schelm wer böses denkt...

Beat Walde,

Wir haben in der Schweiz grössere Seen und in deren Nähe Bergtäler oder vielleicht bald leere Gletschertäler, an denen Pumpspeicherwerke gebaut werden könnten. Am Thunersee z.B. würden die zunehmenden Hochwasserprobleme in Thun und Bern damit nahezu gelöst. Utopie oder Wirklichkeit?

Ced,

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Ueli Kramer,

Gute Zusammenfassung von Bekanntem.
Vergessen wird aber, dass wir noch ein grosses Potential von PV in der Schweiz hätten (50 GWh) und so mit dem konsequenten Ausbau der Wasserkraft die Winterlücke in Kombination mit P2G geschlossen werden könnte.
Weiter bitte nicht die Lithiumbatterien nur wegen dem Kobalt verteufeln! in den Maschinen eines Wasserkraftwerkes sind auch "heikle" Elemente verbaut UND Lithium ist nicht gleich Lithium. LiFe ha kein Kobalt und generell verabschiedet sich die Branche vom Kobalt.
Ich bin aber einverstanden, dass dieser "autarkie-Hype" rein egoistisch ist und die Lösung halt im Gesamten liegen.

Urs Kopp,

Dezentrale Speichersysteme können die Netzebene 7 entlasten!
Für die dezentrale Speicherung von Solarstrom in Haushalten und Gewerbebetrieben sind Lithium-Ionen-Batterien aus gutem Grund das bevorzugte Medium. Hochwertige Akkus mit dieser Technologie sind sehr leistungsfähig und haben eine hohe Zyklenfestigkeit. Sie sind am besten geeignet, den tagsüber erzeugten Solarstrom für die Abend- und Nachtstunden zu speichern und in der Mittagszeit die Verteilnetze zu entlasten. In Deutschland tragen dezentrale Speicher dazu bei, dass die Photovoltaikanlagen ihre Erzeugung an sonnigen Tagen weniger und in günstigen Fällen gar nicht drosseln müssen. Die dezentrale Speicherung ist somit auch eine wichtige Voraussetzung für den weiteren Ausbau der solaren Stromerzeugung in Siedlungen und Gewerbegebieten ohne Netzausbaubedarf. Grosse Speicher in höheren Netzebenen sind dagegen gut geeignet, Erzeugungsspitzen aus grossen Windparks aufzunehmen.
Mit Photovoltaik kombinierte Stromspeichersysteme sind nach den langjährigen Betriebserfahrungen sehr zuverlässig und können Wohngebäude bei einem Stromausfall sogar eigenständig versorgen. Sie puffern Erzeugungs- und Verbrauchsschwankungen in den Verteilnetzen sehr effizient. Dass in einer Siedlung oder Gemeinde diese dezentralen Speicher gleichzeitig flächendeckend ausfallen, ist ein extrem unrealistisches Szenario – und weit weniger zu erwarten als eine Störung in einem Grosskraftwerk oder einem Grossspeicher. Der grösste Vorteil dezentraler Speichersysteme ist, dass sie für den künftig in Haushalten und Gewerbe deutlich wachsenden Strombedarf vor Ort neue Kapazitäten ermöglichen. Wärmepumpen und Elektroautos ersetzen in grossem Stil fossile Brennstoffe, benötigen aber zusätzliche Strommengen, die dezentral und emissionsfrei erzeugt werden sollten. Speicherbetreiber beteiligen sich somit durch ihre Investition durchaus aktiv an der umweltgerechten und kostengünstigen Gestaltung der zukünftigen Energieversorgung.
Die auch in der Schweiz erwünschte und geförderte Elektromobilität setzt wie der dezentrale Stromspeicher ebenfalls ganz auf die Lithium-Ionen-Batterie, weil sie in kompakter Bauform die nötige Speicherkapazität und Ladeleistung bietet. Es steht ausser Frage, dass die Produktion dieser Batterien weltweit – auch in Europa an den Standorten der Automobilindustrie – deutlich ausgebaut werden wird. Vom technologischen Fortschritt und den Skaleneffekten wird auch die dezentrale Speicherung profitieren. Das in leistungsstarken Batterien unter anderem verwendete Kobalt kommt übrigens nicht nur im Kongo, sondern auch in Sambia, Kanada, Australien, Russland und weiteren Ländern vor. Lithium ist nicht so selten: Die Vorräte reichen bis ins Jahr 2100 (siehe Bulletin-Bericht «Das Lithium-Dilemma»).

Christian Vögtli,

Sehr umfassender Bericht, schliesse mich aber an Kommentare bezüglich fehlender EEn mit Wintertauglichkeit. Dazu gehört auch Alpinere PV (an Infrastruktur der Skigebiete + allgemein Ausrichtung auf Winter-Ertrag, nicht Maximal-Jahresertrag).
ZUDEM fehlt das grundsätzliche «in den Griff bekommen» der exorbitanten Wärmebezüge im Winter zu den weiteren Energiesparmasnahmen.
Es fehlt immer noch an jeglichen Anreizen, im Winter anders mit Energie umzugehen als im Sommer - variable, angepasste Tarife sind längst überfällig - z.B. im Winter mit Dauer- oder längerem Hochtarif bereits jetzt umsetzbar.

Martin Rüegg,

Guter Bericht.
Das Problem der Energielücke im Winter ist immer noch nicht gelöst. Und Gas ist seit dem Ukrainekrieg (2022) auch knapp.
Aus aktueller Sicht bleibt wohl nur massiv in Photovoltaik und Power to Gas zu investieren um im Winter einigermassen durchzukommen.
Was mir an der ganzen Betrachtung über Wasserkraftwerke fehlt, ist der Klimawandel. Wer sagt denn, dass wir auch in Zukunft genug Regen/Schneefälle haben um die Speicherseen zu füllen? Es könnt durchaus auch mal sein, dass diese Speicherseen nur teilweise gefüllt sind und darauf ein kalter und niederschlagsarmer Winter folgt. Was dann?
Ich denke wir werden kaum um Sparmassnahmen in allen Bereichen herumkommen.

Bitte rechnen Sie 6 plus 6.