Zugang zu Beschleunigertechnologie
Unterstützungsprogramm für Start-ups und junge KMUs
Ein neuer, auf Beschleunigertechnologie ausgerichteter «Hightech-Inkubator» öffnet im Park Innovaare beim Paul-Scherrer-Institut (PSI) in Villigen seine Tore. Start-ups und junge kleine Hightech-Unternehmen werden mit einem fokussierten Förderprogramm unterstützt. Neben dem Cern ist als Partner auch das PSI sowie die Fachhochschule Nordwestschweiz an Bord.
Das neu geschaffene schweizerische «Business Incubation Centre» (BIC) of Cern Technologies entsteht im Park Innovaare. Die Innovaare AG, Träger- und Betreibergesellschaft des Park Innovaare, wird das Inkubationszentrum aufbauen und führen. Dort werden künftig Unternehmensgründungen gefördert, die einen Bezug zur Beschleunigertechnologie haben. Diese umfasst so diverse Technologiefelder wie Big Data/ICT, Detektoren, Hochleistungselektronik, Kühlungssysteme, Magnete, Sensoren, Steuerungs- und Kontrollsysteme und Vakuumtechnologie für Anwendungen nicht nur im Bereich der Teilchenbeschleuniger, sondern auch in Medizin und Biomedizin, in Luft- und Raumfahrt, in den Umwelttechnologien, für Industrie 4.0 und sogar in der Denkmalpflege. Dies dient dem weiteren Ausbau des im Park Innovaare entstehenden thematisch fokussierten Innovationsökosystems, um Spitzentechnologien zu kommerzialisieren, mit denen die Schweiz im weltweiten Massstab wettbewerbsfähig ist.
Zugang zu Technologien und Know-how
Dafür setzt der Park Innovaare mit seinen Partnern ein Unterstützungsprogramm für Start-ups und junge kleine Hightech-Unternehmen auf. Neben dem Cern als Partner mit an Bord sind das Paul-Scherrer-Institut (PSI) und die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). Während das Cern und PSI die jungen Unternehmen technologisch berät, wird die Fachhochschule mit Managementwissen unterstützen. Kernelemente der Förderung sind neben der Gewährung von Vorzugskonditionen bei der Nutzung von Patenten des Cern auch der Zugang zum komplementären Know-how des PSI sowie ein Startkapital in Höhe von 50'000 CHF pro Unternehmen. Ergänzt werden diese Massnahmen durch ein intensives Gründercoaching im Rahmen des Workshop-Programms der FHNW.
Im Jahr 2018 soll zunächst ein Unternehmen gefördert werden. Langfristig sollen jährlich durchschnittlich zwei Unternehmen in das Programm aufgenommen werden. Mit der Ansiedlung des Inkubationszentrums im Park Innovaare werden die Innovationssysteme des Kanton Aargau und der Schweiz insgesamt gestärkt.
Gründerwettbewerb startet Ende August
Die Auswahl der Unternehmen erfolgt über einen Wettbewerb. Ab Ende August 2018 können sich Start-ups und Technologieunternehmen bewerben, die noch keine zwei Jahre am Markt sind. Die Auswahl der sogenannten «Incubatees» erfolgt in einem zweistufigen Selektionsprozess durch eine unabhängige Jury. Dieser gehören neben Vertretern von Park Innovaare, Cern, PSI und FHNW auch Vertreter der Industrie, des Finanzsektors und der Medien an. Die ersten Incubatees werden noch dieses Jahr vorgestellt.
Es ist geplant, den Gewinner auf dem Start-up-Forum Aargau zu präsentieren, das am 12. November auf dem FHNW-Campus Brugg-Windisch vor mehr als 300 Besuchern stattfindet.
Das Cern, die europäische Organisation für Kernforschung betreibt im Kanton Genf eine Grossforschungseinrichtung für physikalische Grundlagenforschung. Mit den Business Incubation Centres (BICs) will das Cern den Technologietransfer fördern, um die bei sich entwickelten Spitzentechnologien für Industrie und Gesellschaft in Europa nutzbar zu machen. Derzeit gibt es in neun Ländern Business Inkubations-Zentren des Cern, darunter Finnland, Frankreich, Griechenland, Grossbritannien, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich und Spanien.
11.7.2018
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