Zähler «smart» und gefahrlos wechseln
Asbest in Schaltgerätekombinationen
Bis Ende 2027 müssen in Schweizer Haushalten 3,4 Millionen herkömmliche Stromzähler durch Smart Meter ersetzt werden. Aber Achtung: Schaltgerätekombinationen können Asbest enthalten. Damit beim Umrüsten keine gesundheitsgefährdenden Asbestfasern freigesetzt werden, müssen einige wichtige Punkte beachtet werden.
Im Rahmen der Energiestrategie des Bundes müssen bis Ende 2027 80 Prozent aller Haushalte anstelle der herkömmlichen Stromzähler mit sogenannten Smart Metern ausgerüstet werden. Nach Angaben der Verteilnetzbetreiber betrifft dies in der Schweiz 3,4 Millionen Stromzähler. Mit den übrigen 20 Prozent der Stromzähler, welche noch bis zum Ende ihrer Funktionstauglichkeit betrieben werden dürfen, kommen weitere 1,2 Millionen hinzu.
Asbest-Gefahr erkennen und richtig handeln
Beim Stromzählerwechsel ist besondere Vorsicht geboten. Falls die Schaltgerätekombination Asbest enthält, werden bei der mechanischen Bearbeitung gesundheitsgefährdende Asbestfasern freigesetzt. In Gebäuden, die vor 1990 gebaut wurden, ist grundsätzlich mit Asbest zu rechnen. Aufgrund der hohen elektrischen und thermischen Isolierfähigkeit wurde Asbest auch für Schaltgerätekombinationen verwendet. Die Suva geht davon aus, dass in jedem fünften Schweizer Haushalt eine asbesthaltige Schaltgerätekombination verbaut ist.
Mathias Hartmann, Sicherheitsexperte der Suva, steht im Austausch mit Betrieben der Elektrobranche und berät sie in Fragen rund um Sicherheit und Gesundheitsschutz. Er weiss, worauf es beim «smarten» Stromzählerwechsel ankommt.
Mathias Hartmann, kann man von blossem Auge erkennen, ob eine Schaltgerätekombination Asbest enthält?
Mathias Hartmann: Das ist leider nicht immer möglich. In Gebäuden, die vor 1990 gebaut wurden, muss man grundsätzlich mit Asbestvorkommen rechnen. Im Zweifelsfall ist es wichtig, dass ausführende Betriebe in Absprache mit dem Bauherrn eine Materialanalyse ausführen lassen.
Was ist zu tun, wenn die Materialanalyse positiv ausfällt?
Als Erstes gilt es zu prüfen, ob man den Smart Meter auch ohne mechanische Bearbeitung von asbesthaltigem Material installieren kann. Solche Arbeiten dürfen Elektroinstallateure selbst ausführen. Allerdings nur dann, wenn sie über das Vorgehen instruiert wurden und die entsprechenden Schutzmassnahmen umsetzen. Diese sind in den lebenswichtigen Regeln «Asbest für Elektrizitätsunternehmen» beschrieben.
Welche Schutzmassnahmen gibt es zu beachten?
Bei den Arbeiten müssen eine Feinstaubmaske FFP3 sowie ein Einwegschutzanzug der Kategorie 3 Typ 5/6 getragen werden, die nach Gebrauch fachgerecht zu entsorgen sind. Darüber hinaus muss ein spezieller Asbeststaubsauger mit H-Filter verwendet werden. Entschliesst sich der Hauseigentümer für eine komplette Asbestsanierung und enthält die Schaltgerätekombination schwachgebundenen Asbest, dann müssen die Demontagearbeiten durch eine von der Suva anerkannte Asbestsanierungsfirma in Zusammenarbeit mit einer Elektrofachfirma ausgeführt werden.
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