«Wie habt ihr’s mit der Energie?»
Generationen Y und Z
Junge Menschen sind und leben anders als ältere Generationen. Doch wie stehen die U-30er (für «um und unter 30 Jahren») zu den Themen Energie und Strom? Der VSE und ImpactHub Bern sind der Frage auf den Grund gegangen.
Die Welt steht vor einer Mammutaufgabe: Wirtschaft und Gesellschaft müssen dekarbonisiert werden, um den menschgemachten Klimawandel abzumildern. Die heutige Jugend wächst mit Begriffen wie «Rekordsommer», «Klimastreik» und «CO2-Emissionen» auf und setzt sich für Veränderung ein. Klimapolitik heisst vor allem Energiepolitik. Doch wie befassen sich junge Leute ganz konkret mit Energie? Wie gross ist ihre Bereitschaft, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen? Wie stehen sie zum Thema Nachhaltigkeit? Was erwarten sie von ihren Energielieferanten?
Diesen Fragen ging die VSE-Studie «Energie Generation Y/Z» nach. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk-Unternehmen ImpactHub. Die VSE-Energiewelten werfen einen Blick in die Energiezukunft, die von digitalen Technologien geprägt sein wird. Mit der Studie zu jungen Leuten wird klarer, wie die Generationen Y und Z diese Zukunft als Konsumenten mitprägen.
Interessiert, aber wenig informiert
Die qualitative Studie umfasste strukturierte Interviews mit zehn Vertretern der Generationen Y und Z – im Alter von 23 bis 32 Jahren. Zudem wurde ein halbtägiger Workshop durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass sich die Jungen grundsätzlich für Energie interessieren. Im Alltag sind sie jedoch zu selten mit dem Thema konfrontiert. Das Wissen über die Energiewirtschaft ist gering. Nur zwei der zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer kannten ihren eigenen Energieverbrauch. Sogar nur eine Person kannte den Strompreis pro kWh.
Dennoch ist den jungen Menschen Nachhaltigkeit wichtig. Für «lokale Energie» wären sie, laut eigener Aussage, sogar bereit, 10–30 % mehr zu bezahlen. «Nachhaltige Energie» würden sie mit bis zu 50 % mehr vergüten. Allerdings kennen sie die konkreten Strompreise kaum. Und sie scheuen administrativen Mehraufwand. Auch wird kaum bewusst auf Gerätenutzung verzichtet, um Energie zu sparen. Technologische Fortschritte sollen die Energieeinsparungen möglich machen.
Die Studie schliesst schliesslich mit möglichen Handlungsempfehlungen für EVUs. Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer wünschen sich von den Energieversorgern mehr allgemeine Informationen zur Energieversorgung Schweiz sowie eine eingängige grafische Darstellung der Energiemixes der Konsumenten. Ausserdem werden die Aufschaltung von Vergleichsplattformen zum Energieverbrauch, die Möglichkeit eines Energietrackings für Konsumenten am Gerät sowie ganz allgemein Tipps und Tricks zum Energiesparen gewünscht.
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