Rückschau Automation , Internet of Things

Wie die Digitalisierung Qualität ermöglicht

Tag der Schweizer Qualität, 10. Mai 2017 in Bern

10.05.2017

Im thematischen Rampenlicht des Tages der Schweizer Qualität 2017 stand die Digitalisierung. Über 300 Interessierte konnten am 10. Mai 2017 im Berner Kursaal einerseits einen Blick in die digitale Zukunft werfen und andererseits sich mit den heutigen Möglichkeiten der digitalen Vernetzung vertraut machen. Der von der SAQ und der SQS organisierte Kongress bot ein ausgewogenes Spektrum an Einsichten in Chancen und Gefahren der Digitalisierung.

Philosophie und Realität

Den fulminanten Auftakt bestritt der Ökonom Joël Luc Cachelin mit seinen philosophischen Extrapolationen. In breiten Pinselstrichen malte er die durch die Digitalisierung entstehende Zukunft vor die inneren Augen der Zuhörenden. Er schickte voraus, dass uns diese Transformation noch Jahrzehnte beschäftigen wird, bis rechtliche, politische und gesellschaftliche Fragen geklärt sind und wieder eine gewisse Stabilität herrscht. Bezugnehmend auf ein Interview mit Richard David Precht (2017) plädierte er dafür, statt «die Liegestühle auf der Titanic zu dekorieren», sich nun an das Fundament zu wagen und einen radikalen Umbau anzustreben, der das Potenzial der Digitalisierung entfaltet. Die von ihm aufgeworfene Frage, welche Rollen wir brauchen, um in Zukunft erfolgreich zu sein, wird die Gesellschaft noch eine Weile beschäftigen.

Tief in die Praxis eines Werkzeugherstellers tauchte man dann im Referat von Josef Maushart, CEO Fraisa, der nicht nur die Vorteile der Vernetzung schilderte – Steigerung der Effizienz, voll­automatische Fertigung nachts und an Wochenenden sowie automatische Abwicklung der Bestell- und Liefervorgänge, die die Lagerhaltung minimieren – sondern der auch die Vorteile für Angestellte in seinem Betrieb wie die Ermöglichung einer Berufslehre für Erwachsene aufzeigte.

Wenn sich Kulturen begegnen

Um die Qualität der Kommunikation ging es im Vortrag von Gerald Winz, der Erfahrungen mit dem Aufbau einer Fabrik in China schilderte. Er betonte: «Kleinste Missverständnisse können grosse Auswirkungen haben.» Kulturelle Besonderheiten (Kommunikation auf Sach- und Personenebene) müssen stets berücksichtigt werden, und oft ist viel Geduld gefragt.

Bild: Aufmerksame Moderatorin und visionärer Ökonom: Eva Wannenmacher mit Joël Luc Cachelin.

7. Juni 2017

Autor
Radomír Novotný

ist Chefredaktor des Bulletins Electrosuisse.

  • Electrosuisse
    8320 Fehraltorf

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