Verband VSE

VSE-GV wählt neue Vorstandsmitglieder

Martin Pflugshaupt und Patrick Bertsch neu im VSE-Vorstand

Zum zweiten Mal in Folge wurde die Generalversammlung des VSE am 20. Mai 2021 ohne Gäste und mit vorgängiger schriftlicher Stimmabgabe abgehalten. Die Verbandsmitglieder haben sämtliche Anträge genehmigt: die Jahresrechnung und den Revisionsbericht 2020 sowie die Wahl der Gruber Partner AG als Revisionsstelle. Ausserdem waren sich die Verbandsmitglieder einig, dass Claus Schmidt (für Swiss­power) und Silvan Kieber (für den DSV) während einer weiteren Amtsperiode als Vorstände für den VSE tätig sein sollen. Und: Sie haben die vorgeschlagenen neuen Vorstandsmitglieder Patrick Bertschy, Leiter Netze bei Romande Energie, für die Interessensgruppierung Regriogrid und Martin Pflugshaupt, Geschäftsleiter Energie Gossau, für die Interessensvertretung DSV in ihrer Wahl bestätigt. Untenstehend geben die beiden neuen Vorstandsmitglieder Auskunft darüber, wo sie künftig Akzente setzen möchten.

Bulletin: Patrick Bertschy, angesichts des herausfordernden energiepolitischen Umfelds, worin sehen Sie die Rolle und den Mehrwert des Branchendachverbands?

Patrick Bertschy: Der VSE muss seiner Expertenrolle für die Elektrizitätswirtschaft gerecht werden und als Dachverband einen Beitrag zur energiepolitischen Debatte leisten können, sowohl für die Öffentlichkeit als auch für die Politik. Aufgrund des Subsidiaritätsprinzips, das ihm das Stromversorgungsgesetz zugesteht, darf er Branchenempfehlungen herausgeben, die auf Studien, Erfahrungen und der Arbeit seiner Expertengruppen basieren, und er muss im engen Kontakt mit dem Parlament und der Bundesverwaltung stehen, um Themen antizipieren zu können. Natürlich ist diese Rolle als Dachverband der Strombranche nicht immer einfach zu erfüllen. Die Verbandsmitglieder vertreten manchmal divergierende Interessen – zwischen einem Produzenten, einem Verteilnetzbetreiber, einem Gemeindewerk oder einem börsennotierten Unternehmen können die Themen, Methoden und Positionen widersprüchlich und nicht immer vereinbar sein.

Martin Pflugshaupt, worin sehen Sie in dem Kontext Ihren persönlichen Beitrag? Was wollen Sie als Vorstand beim VSE bewirken?

Martin Pflugshaupt: Als Geschäftsführer eines kleinen EVU habe ich mit allen Aufgaben eines EVU Berührungspunkte oder habe sie selbst zu erledigen. Die dadurch gewonnene Erfahrung möchte ich einbringen. Die Stärken von kleinen und mittleren EVUs möchte ich hervorheben und mich für Ihre Interesse einsetzen.

Was sehen Sie beide persönlich für die nächsten Jahr als grösste Herausforderung für die Branche?

Patrick Bertschy: Wie wir wissen, stehen der Energiesektor im Allgemeinen und der Stromsektor im Besonderen an einem Wendepunkt. Unser Planet hat seine Absorptionsgrenzen erreicht, und die Dekarbonisierung unserer Energien ist zwingend notwendig. Der Übergang von fossilen Brennstofftechnologien zu reiner Elektrizität wird zu einem Anstieg der Nachfrage und damit des Stromverbrauchs führen. Als Branche müssen wir diesen Paradigmenwechsel antizipieren und entschlossen und effizient mitgestalten. Sowohl die Integration der neuen erneuerbaren Energien in das Energiesystem als auch das Management und die Optimierung der Stromflüsse werden komplexer und erfordern neue Kompetenzen.


Martin Pflugshaupt: Die Interessen unserer Branche sind in gewissen Themen sehr unterschiedlich. Ein gemeinsamer Nenner und eine einheitliche Meinung würden uns stärken. Denn nur gemeinsam haben wir grossen Einfluss und können Herausforderungen wie die zunehmende Regulierung, die Digitalisierung und die Strommarktöffnung erfolgreich bewältigen.

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