Vom Einfangen des Lichts
Vom Verständnis bis zur Verehrung
Die Einstrahlung der Sonne ist die Grundlage aller Lebensformen auf unserem Planeten. Das Licht ist für jede Körperzelle lebensnotwendig.
Schon früh versuchten die Menschen, das Licht zu begreifen. Gemäss Pythagoras gehen «heisse Sehstrahlen» von den Augen aus und werden von anderen Objekten zurückgedrängt. Dies hätte bedeutet, dass der Mensch auch in der Nacht sehen müsste. Galileo Galilei versuchte als einer der Ersten die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts ernsthaft zu messen, aber er scheiterte. Dem dänischen Astronom Ole Romer gelang es 1675 zu beweisen, dass sich das Licht mit endlicher Geschwindigkeit ausbreitet. Sein Messwert wurde in den nächsten 200 Jahren mit immer raffinierter werdenden Verfahren präzisiert. Mit Isaac Newtons Theorie konnte man im 17. Jahrhundert die Reflexion verstehen, aber erst Anfang des 19. Jahrhunderts setzte sich die Wellentheorie des Lichts durch. Max Planck und Albert Einstein begründeten dann mit der Hypothese des Wellen-Teilchen-Dualismus, welche das Licht als Quantenobjekt beschreibt und nicht mehr als ausschliesslich Welle oder Teilchen, eine radikale neue Sichtweise.
Licht wissenschaftlich zu erklären, ist vor allem mit der Quantenelektrodynamik möglich. Ich möchte hier aber lieber auf gesellschaftliche Aspekte eingehen. Licht ist eines der zentralen Phänomene aller Kulturen. Schon im alten Ägypten verehrte man den Sonnengott Re bzw. Ra, den damals bedeutendsten Gott. Der Mythos von Helios, dem griechischen, ewig jugendlichen Sonnen- und Schwurgott, ähnelt dem des ägyptischen Sonnengottes stark. Die Römer nannten ihren Sonnengott Sol, er war aber weniger beliebt. Auch die Kulturen in Südamerika, beispielsweise die Inkas, hatten die Sonne als Repräsentantin.
Heute gibt es noch Kulturen und Menschen, die die Sonne verehren. Es gibt sogar Menschen, die sich nur von Licht ernähren. Sie sind der Auffassung, dass spirituell begabte Menschen ohne Nahrung leben können. Gewisse sind aber leider daran gescheitert.
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