Viele Fragen zur ES2050 wurden beantwortet
VSE-Veranstaltungen Energiestrategie 2050 kompakt
Die Energiestrategie 2050, deren Massnahmen seit Anfang Jahr umgesetzt werden, hat für die Energiebranche erheblichen Umsetzungs- und Anpassungsbedarf zur Folge. Die Verunsicherung bei Energieversorgungsunternehmen ist spürbar. Als Dachverband hat der VSE daher Informationsanlässe organisiert, an denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfuhren, in welchen Bereichen und auf welche Art sie Anpassungen vornehmen müssen.
Neben diesem Überblick über die wichtigsten Bereiche, in denen Änderungen auf die Energieversorgungsunternehmen zukommen, boten die Tagungen in Diskussionsrunden jeweils auch Gelegenheit zum intensiven Austausch mit Expertinnen und Experten aus Unternehmen und von involvierten Behörden.
Die ersten drei Tagungen fanden im Februar statt (in Olten, St. Gallen und Lausanne). Aufgrund des grossen Interesses organisierte der VSE Anfang Mai eine vierte ES2050-Tagung in Emmen. Insgesamt besuchten 270 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die vier Veranstaltungen.
Für die Diskussionen mit Expertinnen und Experten wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeweils vorgängig in vier Gruppen zu den Themen Eigenverbrauch/Eigenverbrauchsgemeinschaften, Smart Meter/Rollout, Netztarifierung sowie Rückspeisevergütung eingeteilt. In diesen Diskussionsrunden zeigte sich schliesslich, dass auch vier Monate nach Inkrafttreten der Massnahmen der Energiestrategie 2050 diverse Fragen nicht oder nicht umfassend beantwortet werden können. So besteht bei den Themen Smart Meter oder Zugang für Dritte zu Steuer- und Regelsystemen noch erheblicher Klärungsbedarf.
Geklärt werden konnte aber beispielsweise die grundsätzliche Frage, ob Eigenverbrauchsgemeinschaften mit der ES2050 überhaupt noch möglich seien. Man kam ausserdem zum Konsens, dass zur Einteilung der Basiskundengruppe die Schwelle des Endverbrauchs von 50 MWh angewendet werden soll, falls die Anschlussleistung nicht bestimmbar ist.
Obwohl viele Punkte während der Veranstaltungen geklärt werden konnten, sind trotz intensiver Diskussionen noch lange nicht alle Fragen im Zusammenhang mit der ES2050 beantwortet. Der VSE, das BFE sowie die Energieversorgungsunternehmen haben denn auch entsprechende Hausaufgaben mitgenommen.
Die grundsätzliche Erkenntnis aus den vier Anlässen ist jedoch, dass der Austausch zwischen Branche und BFE für beide Seiten hilfreich und wünschenswert ist. VSE-Direktor Michael Frank regte daher an, dass die Bundesverwaltung diesen Austausch auch vorgängig stärker suchen sollte. Der VSE bietet neben diesen Veranstaltungen weitere Unterstützung bei Fragen zur ES2050. Dazu führt er auf seiner Website ein entsprechendes Online-Nachschlagewerk.
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