Verbot der Leuchtstofflampen als Chance
Swiss Lighting Forum, Zürich, 28. Februar 2023
Das Swiss Lighting Forum wird in diesem Jahr in einem neuen Format und näher am Publikum durchgeführt: Zürich, St. Gallen, Basel, Luzern und Bern kommen in den Genuss der praxisnahen Nachmittagsveranstaltung. Im Fokus steht das Leuchtstofflampenverbot, das als Motivation für optimierte Beleuchtungslösungen dient.
Der Auftakt fand im Technopark Zürich statt: Björn Schrader von der Lichtkollektiv GmbH gab eine Übersicht über CO2-Quellen. Er betonte, dass die Umsetzung von Emissionsreduktionen im Gebäudesektor viel Zeit braucht: Etwa dreissig Jahre vergehen zwischen den Sanierungen. Bei der Beleuchtung sei das Einsparpotenzial noch beträchtlich. Mit Tageslicht, LED und Sensoren könne der Verbrauchsanteil des Lichts, der etwa einen Zehntel des Gesamtverbrauchs beträgt, noch halbiert werden.
Stefan Gasser zeigte auf, wie man mit dem Leuchtstofflampenverbot umgehen kann. Kompaktleuchtstofflampen können schon jetzt nicht mehr in Betrieb genommen werden, in einem halben Jahr kommen auch die linearen Leuchtstofflampen hinzu. Es ist aber nicht die Energieeffizienz, die zu ihrer Abschaffung führte, sondern die RoHS, also das in den Lampen vorhandene Quecksilber. Fünf Möglichkeiten bieten sich zum Umgang mit dem Verbot an: Man kann ein Lager mit noch verfügbaren Lampen aufbauen und hat Zeit für eine seriöse Lichtplanung. LED-Tubes können verwendet werden, wobei die Lichtverteilung nicht gleich ist und die Ausfallrate höher sein kann, weil auch minderwertige Produkte auf dem Markt sind. Leuchten können ersetzt werden (beispielsweise bei Downlights), man kann auf LED umbauen oder die Beleuchtung ganz neu planen.
Konkrete Situationen wurden von Hans-Jörg Gerteis, Stadt Zürich, geschildert. Dabei steht das Erfassen des Istzustandes des Objektes und relevanter Aspekte wie Optimierungspotenzial, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit im Fokus. Sanierungen werden oft in Etappen durchgeführt (Treppenhäuser zuerst, dann Zimmer etc.). Auch die Finanzierung, beispielsweise durch Subventionen, ist eine wichtige Frage. Feedback von Betroffenen kann zu Anpassungen führen, wenn das Licht als unangenehm empfunden wird. Mit Beispielen aus der Praxis rundete er den Vortrag ab.
Wie bestehende Leuchten ressourcenschonend umgebaut und mit einer smarten Lichtsteuerung ausgerüstet werden, schilderten Matthias Käser und Benno Schöb von Nevalux AG. Durch die Steuerung kann weiteres Potenzial erschlossen werden – mit oft beträchtlichen Einsparungen. Dabei wird auch die thermische Belastung der Leuchten reduziert und ihre Lebensdauer verlängert. Durch Bluetooth ermöglichte Schwarmfunktionen verbessern das Sicherheitsempfinden, da man das Licht genau dort hat, wo sich Leute befinden, ohne den Verbrauch signifikant zu erhöhen.
Abgerundet wurde das Forum durch eine Präsentation von Luciana Alanis, Lichtgold GmbH, zur Frage, wie eine gute Lichtplanung die Umsetzung einer Beleuchtungssanierung unterstützen kann.
Weitere Austragungen: Swiss Lighting Forum
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