Das Energiesystem resilienter und effizienter machen
Swissmig-Jahrestagung, 7. November 2025, Dübendorf
Die von Sonja Hasler souverän moderierte Jahrestagung von Swissmig in Dübendorf vom 7. November 2025 zeigte auf, wo mit Smart Metering Erfolge gefeiert werden konnten und wo noch Entwicklungsbedarf besteht.
Im Einstiegsreferat ging Marcus Keupp, Dozent für Militärökonomie an der ETH Zürich, auf den Ukrainekrieg ein. Er erläuterte, dass sich die russischen Angriffe häufig auf die Energieinfrastruktur richteten, besonders im Winter, weil es dann die Bevölkerung am stärksten trifft. Obwohl die Ukraine am Anfang des Konflikts rasch ans ENTSO-E-Netz angeschlossen werden konnte, ist auch dieses Netz nicht für gezielte militärische Angriffe konzipiert. Wegen der schleichenden Eskalation im hybriden Krieg müsse sich auch der Westen Gedanken dazu machen, wie die hiesige Energieinfrastruktur robuster und resilienter gegen solche Attacken gemacht werden könnte. Um Anpassungen an der Netzarchitektur komme man nicht herum. Besonders in einer Zeit, in der die Elektrifizierung in der Mobilität und zur Wärmebereitstellung ausgebaut wird.
Das Spektrum der folgenden Vorträge war breit. Norbert Patt, der CEO der Titlisbahn, stellte das Grossprojekt auf dem Titlis vor. Wie Flexibilitäten (dezentrale Batteriespeicher) im Verteilnetz bei starkem PV-Ausbau optimal genutzt werden können, wurde von Peter Hohmann von Hitachi vorgestellt. Die künstliche Intelligenz sorgt hier mit dem Einsatz von Prognosen für Lasten und Erzeuger für eine bessere Planung und optimiert die Kosten.
Zwei Vorträge waren dem effizienten Wasserverbrauch gewidmet. Hugo Lötscher zeigte auf, wie Lecks bei Wasserleitungen gefunden werden können, und Nationalrat Bruno Storni erläuterte auf eindrückliche Weise, wie es das Tessiner Dorf Gordola geschafft hat, mit Smart Metern den Ausbau eines Wasserwerks zu vermeiden, indem Wasserverluste präzise aufgespürt werden können.
Bezüglich Stromnetz waren die Vorträge von Marc Rüede von Swissgrid und Matthias Galus, BFE, besonders spannend. Rüede stellte ein neues Phänomen vor, das viel Regelenergie erfordert: die grossen PV-Gradienten am Abend. Galus rundete die Tagung mit der Situation bezüglich der Datenbereitstellung von EVUs ab. Eine gemeinsame Datenplattform wird angestrebt, die diverse Nutzungen erlauben soll.