Strom aus Restwasser
Dotierkraftwerk bei der Wasserfassung im Urnerloch.
Die Kraftwerk Göschenen AG (KWG) plant direkt bei der Wasserfassung im Urnerloch den Bau eines Dotierkraftwerks. Die Baubewilligung wurde in diesen Tagen erteilt. Mit einem sehr geringen Eingriff in die Natur kann so dereinst ökologischer Strom für 110 Haushalte produziert werden.
Bei der Wasserfassung Urnerloch – unterhalb von Andermatt – werden die natürlichen Zuflüsse aus dem Urserntal gefasst. Dieses Wasser wird durch einen 3 km langen Druckstollen hinunter in die Kaverne in Göschenen geführt, wo die Turbinen zur Stromproduktion angetrieben werden.
Bei der Wasserfassung wird Restwasser, sogenanntes Dotierwasser, bisher ungenutzt in die Reuss abgegeben. Im Sommer sind das bis zu 2000 l/s, im Winter immerhin rund 400 l/s. Indem direkt unterhalb der bestehenden Wasserfassung eine kleine Zentrale gebaut wird, kann das Dotierwasser künftig zur Stromproduktion genutzt werden. Die kleine Zentrale wird dabei teilweise in den Fels gebaut, um den Eingriff in die Natur und Landschaft so gering wie möglich zu halten. Zudem werden die Oberflächen des Gebäudes auf die natürliche Umgebung angepasst. Weil in diesem Gewässerabschnitt die Fischwanderung aufgrund der topografischen Verhältnisse eine untergeordnete Rolle spielt und das Gebiet mit bestehenden Infrastrukturbauten bereits stark vorbelastet ist, kann mit dem Dotierkraftwerk Urnerloch mit geringen Auswirkungen auf die Natur ökologischer Strom produziert werden. Die installierte Leistung beträgt 131 kW, die Jahresproduktion rund 520’000 kWh. Damit leistet das Dotierkraftwerk Urnerloch einen wichtigen Beitrag an die Energiestrategie des Kantons Uri und des Bundes.
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