Meinung Electrosuisse , IT für EVU , Smart Grid

Smart Grid – Digitalisierung im Stromnetz

15.12.2016

Die Schweizer Energielandschaft befindet sich in einem noch nie dagewesenen Transformationsprozess. Die Energiewende führt zu einem radikalen Wandel der Produktions- und Verteilungsstrukturen, welcher Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette der Energieversorgung hat. Zudem gilt es, mit Blick auf den steigenden Wettbewerb und Kostendruck, neue Geschäftsmodelle und Ertragsquellen zu entwickeln. Mit neuen Diensten und gesamtheitlichen Lösungsansätzen soll der Paradigmenwechsel vollzogen werden. Wesentliches Element hiervon ist das Smart Grid, welches eine intelligente Steuerung und Bewirtschaftung des Netzes sowie der Energieverteilung zum Ziel hat. Das Smart Grid bildet das technologische Fundament zur Entwicklung neuer Dienstleistungen, die primär digitaler Natur sind.

Entsprechend befindet sich die Energiebranche mitten in der Digitalisierung. Diese Transformation bedeutet die Nutzung digitaler Technologien, um Wertschöpfungs-Innovationen zu ermöglichen und die Funktionsweise der Unternehmen zu verändern. Neue Geschäftsmodelle, eine Verbesserung des Kundenerlebnisses sowie Prozessoptimierungen stehen dabei im Fokus. Dem Smart Grid und den sich dadurch eröffnenden intelligenten Steuermechanismen im Stromnetz kommt hier als Enabler eine tragende Rolle zu. Das intelligente Netz ist jedoch nur ein Element der Digitalisierung. Andere Themen wie die Optimierung des Asset Managements, die Nutzung der Netzkonvergenz oder die Professionalisierung des  Kundenmanagements sind weitere wichtige Bestandteile. Auch branchenübergreifende Themen wie die Elektromobilität oder der Aufbau von «Smart Cities» gehören dazu.

Um diesen Entwicklungen gerecht zu werden, ist ein firmenweiter, integraler Ansatz nötig, der in einem ersten Schritt die Erarbeitung einer digitalen Geschäftsstrategie beinhaltet. Dies ist kein Zukunftsthema mehr, da wir bereits heute in einer digitalen Energielandschaft leben. Es gilt daher, die digitalen Technologien als strategische Ressource wahrzunehmen.

 

Autor
Kurt Biri

ist Partner bei AWK Group.

  • AWK Group AG, 8050 Zürich

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