Licht in jeder Projektphase
Swiss Lighting Forum, 30. Januar 2025, Zürich
Das Swiss Lighting Forum, das wiederum im Technopark Zürich durchgeführt wurde, gilt mit seinem vielfältigen Themenspektrum als der Treffpunkt der Lichtbranche schlechthin. Die diesjährige Durchführung befasste sich schwerpunktmässig mit dem Thema Projektmanagement.
Die Experten beleuchteten den gesamten Projektzyklus – von den ersten konzeptionellen Überlegungen über die Ausschreibungsphase bis zur konkreten Implementierung und dem nachhaltigen Betrieb der Lichtanlage. Dabei wurde deutlich, dass durchdachte Beleuchtungskonzepte in jeder einzelnen Projektphase massgeblich zum Erfolg beitragen.
Bevor sich das Forum jedoch den Kernthemen Projektmanagement und Lichtplanung zuwandte, widmete sich Lea Klingenberg von Economiesuisse in ihrem Vortrag dem wichtigen Thema der Nachhaltigkeit und Lieferketten. Nachhaltigkeit sei kein Trend mehr, sondern wird zunehmend zur Pflicht, bekräftigte sie. Aktuell herrsche eine grosse Dynamik in der Nachhaltigkeitsregulierung, der Widerstand gegen «Green Deals» und Überregulierung wächst jedoch. Keine einfache Situation, hier seien pragmatische Lösungen gefragt. Flexibilität und marktbasierte Ansätze seien nötig, um das Thema Nachhaltigkeit zu fördern, statt auszubremsen.
Markus Binda, Fachdelegierter des Fachverbands der Beleuchtungsindustrie, griff in seinem Beitrag ebenfalls den Nachhaltigkeitsaspekt auf. Er betonte, dass die Reparaturfähigkeit von Leuchten künftig stark an Bedeutung gewinnen wird. Die Verlängerung der Lebensdauer von Beleuchtungskörpern berge erhebliches Potenzial zur Einsparung grauer Energie. Entscheidend seien dabei vor allem ein durchdachtes Produktdesign.
Philippe Kleiber der Schweizer Licht Gesellschaft setzt sich ein für gutes Licht. Eine professionelle Lichtplanung ist der Schlüssel dazu. Die Zuständigkeiten dafür sind allerdings nicht klar geregelt. Eine eigens eingerichtete Taskforce beschäftigt sich nun mit dieser Herausforderung. Wie Kleiber ankündigte, soll bis Ende Herbst ein detaillierter Leistungsbeschrieb vorliegen.
Über Erfahrungen, Lichtblicke, aber auch wiederholte Mängel bei Beleuchtungsprojekten berichtete Markus Simon, Fachexperte Energie- und Gebäudetechnik der Stadt Zürich. Beim Referat von Tobias Schär, Leiter Bauentwicklung bei Basler & Hofmann, lag die Bauherrschaft im Fokus, deren Aufgabe in einem zunehmend komplexen Umfeld wächst. Die Anforderungen steigen stetig: Verschärfte Normen im Bauwesen treffen auf teils widersprüchliche behördliche Vorgaben und Auflagen. Tobias Schär zeigte auf, wie Planungsteams ihre Auftraggeber in dieser anspruchsvollen Rolle optimal unterstützen können.
Das gesamte Programm des diesjährigen Swiss Lighting Forums überzeugte durch seine thematische Vielfalt. Von detaillierten Einblicken in die Lichtplanung über smarte Datennutzung für nachhaltige Beleuchtungskonzepte bis hin zu Fördermassnahmen für Sanierungsprojekte – die Veranstaltung bot zahlreiche relevante Impulse für alle Beteiligten, von Lichtexperten über Architekten und Bauherren bis hin zu Planern und Installateuren. Lebhafte Diskussionsrunden zu Projektabläufen und Projektmanagement rundeten die gelungene, praxisnahe Fachtagung ab.
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