Sicher und wirtschaftlich
Die Energieversorgung sicherstellen
Neben der Aufgabe, die Netze zu betreiben, haben die Stromversorgungsunternehmen auch die Verantwortung, die Energieversorgung ihrer Kunden sicherzustellen. Dazu haben sie je nach Situation unterschiedliche Strategien entwickelt. In der Regel wird die Energie zeitlich gestaffelt auf dem Grosshandelsmarkt eingekauft, wobei die Beschaffungsmassnahmen bereits drei bis vier Jahre vor der Lieferung beginnen.
Neben dem Einkauf auf dem Energiemarkt verfügen verschiedene Versorgungsunternehmen über eigene Produktionsanlagen oder Beteiligungen an Kraftwerken in der Schweiz und im Ausland. Dies hat den Vorteil, dass der Energiebedarf zumindest teilweise mit relativ stabilen Mengen unabhängig von Marktschwankungen gedeckt werden kann.
So verfügt AIL beispielsweise über die Rechte der Stadt Lugano an zwei Dritteln der Anlage in Verzasca, über eigene kleine Wasserkraftwerke in der Region sowie über eine schnell wachsende Zahl eigener Photovoltaikanlagen. Darüber hinaus ermöglicht die finanzielle Beteiligung an einem grossen Schweizer Energiekonzern einen langfristigen Vertrag über die Lieferung einer bedeutenden Menge Energie aus dessen Produktionspark in der Schweiz, der zu einem Grossteil aus Wasserkraft stammt. Mit dem kantonalen Energieversorger wurde ebenfalls ein langfristiger Vertrag über die Lieferung von Energie aus Tessiner Wasserkraft unterzeichnet. Durch den Beitritt von AIL zu einer Unternehmensplattform zusammen mit anderen Schweizer Stromverteilern war zudem der Erwerb von Wasserkraftwerken möglich, unter anderem im Kanton Graubünden. Dank diesem System soll in den nächsten Jahren eine neue Anlage namens Chlus entstehen, die den letzten Höhenunterschied zwischen Küblis und dem Rhein nutzt. Sie ist eine der Anlagen, die der Bundesrat für die Energiewende als strategisch wichtig erachtet. Mit einer Leistung von 62 MW wird sie jährlich 237 GWh erneuerbare Energie produzieren können.
Generell besteht die Herausforderung darin, im Winter mehr Strom zur Verfügung zu haben. Um fossile Heizsysteme zu ersetzen und auf Elektromobilität umzustellen, wird mehr Strom benötigt – vor allem im Winter, wenn unser Land bekanntermassen unter Wasserknappheit leidet. Politik und Wirtschaft suchen daher nach Lösungen, um vor allem in den Wintermonaten mehr Strom zu produzieren. Alpine Solaranlagen, die Erhöhung von Staudämmen und Pumpspeicherkraftwerke sollen dazu beitragen.
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