Kurznachricht Konventionelle Kraftwerke

Projekt Staudamm Mattmark

Erhöhung um zehn Meter wird geprüft

Insgesamt 15 Projekte hat der sogenannte Runde Tisch Wasserkraft des Bundes zum Ausbau der Schweizer Wasserkraft identifiziert. Eines davon ist die Erhöhung des Staudamms Mattmark im Kanton Wallis. Im Auftrag der Kraftwerke Mattmark AG prüft Axpo derzeit eine Erhöhung um 10 m, was rund 60 GWh Stromproduktion in den Winter verlagern könnte und ein substanzieller Beitrag an die Versorgungssicherheit wäre. Bis zur Realisierung des Ausbauprojekts stellen sich aber noch einige Herausforderungen.

Für das Projekt Mattmark hat Axpo im Auftrag der Kraftwerke Mattmark AG (KWM) die Machbarkeit von zwei Varianten geprüft: Eine Stau­damm­erhöhung um drei bzw. zehn Meter. Eine Vorstudie hat ergeben, dass eine Erhöhung um zehn Meter die vorteil­haftere Variante darstellt, da damit die grösstmögliche Umlagerung der Stromproduktion in den Winter erzielt werden kann.

Die Erhöhung des Staudamms um zehn Meter würde das Volumen des Stausees Mattmark um rund 18% vergrössern. Damit könnte der aktuelle Jahreszufluss des Sees vollständig gespeichert werden und im Winter stünde mehr Wasser für die Stromproduktion zur Verfügung. Die gesamte Jahresproduktion bliebe zwar unverändert, aber durch die Verlagerung könnten in den Wintermonaten rund 60 GWh zusätzlicher Strom produziert werden. Die Dammerhöhung wäre somit ein substanzieller Beitrag zur Stärkung der Versorgungs­sicherheit im Winter. Das heutige Layout der Anlagen der KWM würde grundsätzlich beibehalten, es würden keine neuen Wasserfassungen oder Zuleitungen in den Stausee erstellt. Die erforderliche Investition wird derzeit auf rund 83 Mio. CHF geschätzt. Die Bauzeit würde rund vier Jahre betragen.

Derzeit bearbeitet Axpo im Auftrag der KWM das technische Vorprojekt sowie einen Umwelt­verträglich­keits­bericht, in dem auch die möglichen ökologischen Massnahmen evaluiert werden. Zudem werden Begleitgruppen initiiert, in denen Vertreter verschiedener Anspruchsgruppen (Umwelt, Tourismus, Bevölkerung) ihre Anliegen einbringen können.

Bereits 2001 wurde durch die Erhöhung der Hochwasser­entlastung um 2 m ein zusätzliches Rückhaltevolumen von 3,6 Mio. m³ geschaffen. Dieses steht dem Kanton Wallis bei einem Hochwasserereignis zum Schutz des Saastales und der Region Visp zur Verfügung. Dieser Hochwasserschutz wird durch eine Erhöhung des Staudamms Mattmark aufrechterhalten.

Ob die Erhöhung des Staudamms Mattmark realisiert werden kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Abschluss einer Restwert­verein­barung für die Investition mit den elf Konzessionsgemeinden und dem Kanton Wallis ist unabdingbar. Für die Damm­erhöhung ist weiter eine Zusatz­konzession erforderlich. Bei den zusätzlich zu leistenden Ausgleichs­massnahmen zum Schutz von Biodiversität und Landschaft braucht es eine Einigung zwischen den Umweltverbänden, dem Kanton Wallis und der KWM. Zudem ist die Wirtschaft­lichkeit der Damm­erhöhung von vielen Variablen abhängig. Alle involvierten Parteien sind zurzeit jedoch bestrebt, auf eine mögliche Realisierung der Erhöhung des Staudamms Mattmark um 10 m hinzuwirken.

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