Mehr Frauen für die Branche
Fachkräfte für alle Bereiche
In verschiedenen Berufsgruppen in der Schweiz zeichnet sich ein Fachkräftemangel ab. So beispielsweise bei den Ingenieurberufen, in der Elektrotechnik, bei den Technikern und Technikerinnen und bei den Managementberufen. Der Frauenanteil in den Ingenieurberufen beträgt magere 13%, während er sich in den Managementberufen immerhin noch auf unterdurchschnittliche 32% beläuft. Gleichzeitig arbeiten 62,6% der berufstätigen Frauen in Positionen ohne Führungsfunktion. Bei den Männern beträgt dieser Anteil 46,6%. Frauen werden also weiterhin von Männern geführt.
Betrachten wir die Erwerbsquoten, stellen wir fest, dass Frauen und Männer etwa gleich gut starten: In der Alterskategorie zwischen 15 und 24 Jahren ist die Erwerbsquote von Frauen (67,6%) und Männern (68,3%) beinahe gleich hoch. Mit zunehmendem Alter wird der Unterschied allerdings grösser: In der Alterskategorie zwischen 40 und 54 Jahren beträgt die Erwerbsquote der Männer 95,2%, bei den Frauen liegt sie bei 85,7%, also rund 10 Prozentpunkte tiefer. Noch grösser wird der Unterschied bei den 55- bis 64-Jährigen: Hier beträgt die Erwerbsquote der Männer 82,5%, während jene der Frauen bei 68,7% liegt. Bei den Frauen besteht also ein deutliches Arbeitskräftepotenzial, das auch für die Energiebranche genutzt werden sollte.
Die Energiebranche benötigt, nebst technisch orientierten Funktionen, zunehmend mehr Fähigkeiten im Management- und Rechtsbereich und insbesondere in der Fähigkeit, interdisziplinär zu denken, zu handeln und entsprechend zu führen. Es wäre schön, wenn sich mehr Frauen für das Erlernen eines technischen Berufs oder für eine Managementfunktion begeistern liessen. Das Interesse für die Energiebranche kann sich aber auch im Verlauf der Berufskarriere entwickeln. Eine Tätigkeit in einer Branche, die sich zunehmend im Spannungsfeld zwischen Technik, Recht und Betriebswirtschaft bewegt, ist für Männer und Frauen reizvoll. Gezielte Aus- und Weiterbildungsmassnahmen, wie sie auch der VSE anbietet, sowie eine stufen- und funktionsgerechte Kommunikation fördern das Image dieser spannenden Branche und tragen dazu bei, eine schlummernde Arbeitskräftereserve zu aktivieren und für einen Einsatz in der Energiebranche zu begeistern.
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