Die Wasserkraft bleibt die tragende Säule der Schweizer Erneuerbaren!
Auf der Website des Bundesamts für Energie wird die «Wasserkraft» getrennt von den «Erneuerbaren Energien» aufgeführt. Man kann darin eine besondere Betonung dieser Form der Energieproduktion sehen, die derzeit mehr als 55 % der schweizerischen Stromversorgung abdeckt.
Diese Unterscheidung birgt jedoch die Gefahr, dass die Wasserkraft von zukünftigen Forschungsprogrammen im Zusammenhang mit der Energiestrategie 2050 ausgeschlossen wird. «Die Schweiz besitzt mit der Wasserkraft einen traditionsreichen und gewichtigen erneuerbaren Energieträger. » So beginnt das Kapitel «Erneuerbare Energien» auf der BFE-Website, die die Bedeutung dieser Energieform unterstreicht und dabei auch ausführlich auf die an die KEV (Kostendeckende Einspeisevergütung) gebundene Kleinwasserkraft eingeht, die in Zukunft mehr als 5 TWh pro Jahr produzieren wird. Der Anteil der Wasserkraft wird somit in absehbarer Zeit rund 65 % der gesamten Stromproduktion ausmachen. Es ist daher enorm wichtig, diese tragende Säule im Bereich der erneuerbaren Energien so zu behandeln, dass sie ihre wichtige und netzstabilisierende Rolle weiterhin ausführen kann.
Da es sich bei Kleinwasserkraftanlagen um kostengünstige Energiequellen handelt, müssen technisch innovative Lösungen im Vordergrund stehen. Mehrere Projekte für Trinkwasser-Turbinenkraftwerke, bei denen man die Druckunterschiede der Zuleitungen nutzt, werden aktuell realisiert. Neue Technologien wie Mikroturbinen mit gegenläufigen Rädern befinden sich derzeit in der Entwicklung, die das vorhandene Potenzial noch besser nutzen sollen. In Zukunft darf mit weiteren Ideen gerechnet werden, mit denen der Anteil der erneuerbaren Energien aus Wasserkraft erhöht werden kann.
Auch den bestehenden Anlagen und Infrastrukturen im Bereich der Grosswasserkraft – dies gilt auch für die Instandhaltung grosser Speicherkraftwerke – sollte in der zukünftigen Forschung ebenfalls ein hoher Stellenwert eingeräumt werden. Denn die Einbindung von neuen dezentralen Quellen wird sich auf die Netzlasten auswirken, was bauliche Anpassungen der bestehenden Anlagen erfordern wird.
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