Verband VSE

Gesamtsicht auf die Versorgungssicherheit

VSE-Roadmap

Die Bedeutung und Dringlichkeit des Themas Versorgungssicherheit ist endlich in der öffentlichen Wahrnehmung und in politischen Diskussionen angekommen. Der VSE beschäftigt sich laufend damit und hat eine Gesamtübersicht über die für die Stromversorgungssicherheit der Schweiz notwendigen Massnahmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette erstellt.

Ende  2021 wurden innert weniger Tage zwei Windprojekte nach jahrelanger Projektzeit ausgebremst. Der Ausbau der erneuerbaren Energien kommt nicht vom Fleck – geht es im heutigen Tempo weiter, dauert es noch 100 Jahre, bis die Ziele erreicht werden. «Zielkonflikte von Schutz und Nutzung behindern den Ausbau der Erneuerbaren, Bewilligungsverfahren dauern unendlich lange, Volksinitiativen stehen an, die den Ausbau der Erneuerbaren zum kompletten Stillstand bringen könnten, der Markt setzt keine langfristigen Preissignale, damit in den Ausbau der Erneuerbaren investiert würde. Doch die Frage nach der zukünftigen Versorgungssicherheit stellt sich immer dringlicher», betont daher VSE-Präsident Michael Wider.

Der VSE befasst sich laufend mit dem Thema Versorgungssicherheit und hat im Kontext von Gesetzesrevisionen, politischen Vorstössen und in der Öffentlichkeit seine Forderungen in allen Bereichen der Energieversorgung formuliert und in die Diskussion eingebracht. In den vergangenen Monaten ist das Thema stark in den Fokus der öffentlichen und politischen Aufmerksamkeit gerückt. Michael Wider hat seine Haltung und Besorgnis anlässlich verschiedener Treffen der Branche mit Uvek-Chefin Simonetta Sommaruga und dem Gesamtbundesrat bereits zum Ausdruck gebracht. Jetzt hat der VSE eine Gesamtsicht der aus seiner Sicht notwendigen Massnahmen erarbeitet und in einer «Roadmap Versorgungssicherheit» dargestellt. Die Massnahmen basieren auf den Positionen und Stellungnahmen des VSE und von Mitgliedunternehmen. Zudem greift die Roadmap von der ElCom vorgeschlagene Massnahmen auf. Die Energiewirtschaft und ihr nationales und internationales Umfeld entwickeln sich stetig weiter: Diese Veränderungen werden sich auch auf die Versorgungssicherheit auswirken und laufend in die Gesamtsicht der notwendigen Massnahmen einfliessen.

Als Gesamtsystem entlang der ganzen Wertschöpfungskette

«Die Stromversorgungssicherheit ist ein Gesamtsystem, das nur funktioniert, wenn alle involvierten Akteure auf der gesamten Wertschöpfungskette End-to-end zusammenspielen», sagt VSE-Präsident Michael Wider. «Die Verantwortung für das Gesamtsystem Versorgungssicherheit ist geteilt und muss zwingend gemeinsam getragen werden, und zwar von der Strombranche gemeinsam mit Bund, Kantonen, ElCom und Politik.» Deshalb zeigt die VSE-Roadmap auch eine Gesamtsicht der notwendigen Massnahmen, die sich über die ganze Wertschöpfungskette erstrecken: vom Verbraucher über die Produktion sowie zentralem und dezentralem Speicher bis zum Handel und den Netzen. Ebenfalls berücksichtigt die Roadmap Fragen der Akzeptanz, die Themen Verfahren und Stromzusammenarbeit Schweiz-EU.

Die Massnahmen sind priorisiert und entsprechend ihrer kurz-, mittel- und langfristigen Wirkung auf die Versorgungssicherheit dargestellt. Sämtliche Massnahmen müssen aber sofort eingeleitet werden, da sie sich teilweise erst mittel- oder langfristig auf die Versorgungssicherheit auswirken. Grösstenteils braucht es zunächst entsprechende regulatorische Grundlagen, bevor Massnahmen konkret umgesetzt werden können. Während Optimierungen und Anpassungen von bestehenden Systemen kurzfristig möglich sind und umgehend wirken, brauchen Gesetzgebungsprozesse sowie die Umsetzung von Infrastrukturanlagen (Projektierung, Finanzierung, Bewilligung, Bau) Zeit.

In den nächsten Wochen wird der VSE die Massnahmen der Roadmap weiter vertiefen und mit Umsetzungsvorschlägen konkretisieren.

Kommentare

Bitte rechnen Sie 8 plus 9.