Kurznachricht Energienetze , Infrastruktur

Erdverlegung von Mittel­spannungs­leitungen

Aufwertung des Landschafts­bildes und höhere Versorgungs­sicherheit

Der von der St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG (SAK) im Jahr 2012 initiierte Spannungsumbau im Gebiet Ricken befindet sich mit dem Rückbau der Freileitungen aktuell in der Abschlussphase. Dies verdeutlichte am 5. März der Abbruch eines über 4 t schweren und über 12 m hohen Freileitungs­masten ausserhalb des Dorfes Ricken, der das nahende Ende einer über 6-jährigen Bauzeit symbolisiert. Nebst einer deutlich verbesserten Versorgungs­sicherheit profitieren Anwohner und Touristen von einem aufgewer­teten Land­schafts­bild. Zudem werden Netzverluste durch die neuen Erdkabel reduziert.

Die Versorgung im Gebiet Ricken erfolgte bisher mit 16 kV über lange Freileitungen, die durch Schutzgebiete von nationaler Bedeutung führten. Aufgrund des Alters, der Störungsanfälligkeit und der Strategie Mittelspannungsfreileitungen zu verkabeln, prüfte die SAK verschiedene Verkabelungsvarianten. «Der Bau einer Ringkabelleitung ab dem Unterwerk Wattwil erwies sich in der Projektierungsphase als wirtschaftlich und technisch beste Variante», wie Jürg Solenthaler, Leiter Netze SAK, auf Anfrage bestätigt. Im Jahr 2012 startete die SAK das Projekt «16/20kV Spannungsumstellung im Gebiet Ricken».

Etappenweise Inbetriebnahme

Nach rund 6 Jahren Planungs- und Bauarbeiten erfolgte am 13. September 2018 die Spannungs­umstellung mit der Inbetriebnahme der 20-kV-Kabelleitungen auf der Passhöhe. Bis zu dieser Fertigstellung erfolgte in Etappen der Bau und die Inbetriebnahme mehrerer neuer Kabelleitungen sowie Transfor­matoren­stationen ab dem Unterwerk Wattwil. Mit der Umstellung erfolgt die Versorgung der Kunden mit elektrischer Energie neu nicht mehr ab Unterwerk Ernetschwil sondern ab Unterwerk Wattwil.

Für die rund 1200 Stromkunden verlief dieser Wechsel ohne weitere Auswirkungen. Anders sieht dies für die SAK aus, wie Andreas Rutz, Leiter Projektteam Engineering Netz SAK, erklärt: «Mit der Inbetriebnahme übergab die bis anhin zuständige Regionalvertretung (RV) See & Gaster in Uznach die Zuständigkeit für das Gebiet per 1. Oktober 2018 an die RV Toggenburg in Wattwil.»

Die letzte Bauetappe im Gallenmüsli, mit dem Ringschluss zwischen der Trafostation Ricken und der Trafostation Hinterer Hummelwald, und die Rückbauten der Freileitungen starteten Anfang 2019 und dauern voraus­sichtlich bis in den Sommer. Die SAK hat in dieses Projekt rund CHF 3.65 Mio. CHF investiert.

Auch die Umwelt profitiert

Nebst den ökonomischen und technischen Vorteilen wurde mit dem Spannungs­umbau die Gesamt­leitungs­länge reduziert und die Versorgungs­sicherheit verbessert. «Die Freilei­tungen im Gebiet Ricken waren stets starken Witterungs­einflüssen ausgesetzt, was hin und wieder, beispielsweise bei starken Schneefällen, zu Netzunterbrüchen führte. Mit der Verlagerung der Leitungen in den Boden profitieren wir alle», wie der Gemeinde­präsident von Gommiswald, Peter Hüppi sagt.

Mit dem Umbau konnte die SAK-Kunden teilweise bereits mit Glasfaser­netz­anschlüssen versorgen, die verbleibenden werden diese in den nächsten eins bis zwei Jahren erhalten. Nebst dem Abbruch von 10,7 km Freileitungen und der Verlegung von 13,3 km Kabelleitungen, wurden 11 Freiluft- durch kleine Gebäude-Trans­formatoren­stationen ausgetauscht. All dieses Mass­nahmen führten zu einer Aufwertung des Landschaftsbilds. Mit dem Spannungs­umbau gewann das Gebiet Ricken an zusätzlicher Attraktivität, wie Alois Gunzenreiner, Präsident der Gemeinde Wattwil, auf Anfrage bestätigte: «Das Gebiet Ricken wird zu allen Jahreszeiten rege von Touristen besucht. Sei es von Wanderern im Sommer oder von Langläufern im Winter. Die nun abgebauten Freileitungen werten das Gebiet zusätzlich auf.» Zusätzlich wurden im Rahmen der Realisation dieses Spannungs­umbaus rund 10 km Nieder­spannungs­freileitungen (230/400 V) ebenfalls verkabelt und abgebrochen.

6.3.2019

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