Meinung Energiemarkt , VSE

Energiestrategie 2050: Meilenstein erreicht – Langfristperspektive offen

Die politische Feder 12/2016

02.12.2016

Ziemlich genau drei Jahre hat es gedauert, bis das Parlament seine Version der Energiestrategie 2050 verabschiedet hat. In intensiven Debatten hat es zahlreiche kleinere und grössere Retouchen vorgenommen, welche wichtige Anliegen der Strombranche aufnehmen: Zur Abfederung der schwierigen Marktbedingungen beispielsweise wurde eine Marktprämie für die Wasserkraft beschlossen. Und es werden erste konkrete Schritte hin zu einer zukunftsfähigen Netztarifierung unternommen. Mit diesem Meilenstein herrscht erstmals seit Langem wieder mehr Klarheit über die energiepolitische Stossrichtung. Das lancierte Referendum dürfte im Verlauf des Jahres 2017 zeigen, ob diese Stossrichtung auch beim Souverän eine Mehrheit findet.

Auch die definitive Verabschiedung der Energiestrategie 2050 wäre indessen nur ein (zugegebenermassen wichtiger) Anfang: Die Unterstützungsmassnahmen für die Wasserkraft und das Fördersystem für die erneuerbaren Energien, beides Kernelemente der Energiestrategie 2050, hat das Parlament zeitlich befristet. Gleichzeitig hat es den Bundesrat beauftragt, ein marktnahes Nachfolgemodell auszuarbeiten. Zudem hat der Bundesrat mit der Botschaft für ein Klima- und Energielenkungssystem bereits 2015 die Diskussion über die Gestaltung eines längerfristigen Rahmens eröffnet.

Vor diesem Hintergrund gehen die Überlegungen zum optimalen Rahmen für den Strommarkt und die Produktion, insbesondere von einheimischer und erneuerbarer Elektrizität, nun erst richtig los – sowohl in der Politik als auch in der Branche. Der VSE selbst arbeitet intensiv an Lösungsvorschlägen zur Gestaltung der energiepolitischen Langfristperspektive, die er in die politischen Diskussionen einbringen will. Mit seinem Projekt «Energiewelten» und dessen vielschichtiger Vision für die Energiewirtschaft in der künftigen Energiewelt (Energiewelten und www.energiewelt.ch) legt der VSE dafür einen Grundstein.

Autor
Dominique Martin

ist Bereichsleiter Public Affairs des VSE.

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