Kurznachricht Energieeffizienz , Infrastruktur

Energieeffizienz von Transformatoren erhöhen

Laserbehandlung von Trafoblech

Das Akronym «FLUX-LMDR» spielt mit den Begriffen magnetischer Fluss und «Laser Magnetic Domain Refinement». Es handelt sich um ein Projekt, das eine Technologie zur Steigerung der Energieeffizienz bei Verteilungstransformatoren entwickelt. Die unter diesem Titel vereinten Verbundprojektpartner nahmen nun nach Bewilligung ihres Vollantrags ihre Arbeit auf. Das Vorhaben dient der Weiterentwicklung von Trans­formatoren, indem korn­orientiertes Elektroblech unter Berück­sichtigung des Designs der Kern­bleche so per Laser behandelt wird, dass Energie­verluste auf ein Minimum reduziert werden.

Das Fraunhofer IWS widmet sich innerhalb des Verbundvorhabens speziell der technologischen sowie der System­entwicklung. Ein IWS-Forscherteam in der High-Speed-Laser­bearbeitung wird dabei die Form der Laserbehandlung untersuchen. Auch die passgenaue Applikation der Laser­parameter bildet einen Schwerpunkt der Forschungsleistung. Aufgrund der Vorzugsrichtung des magnetischen Flusses werden für Transformatorkerne hochpermeable kornorientierte Eisen-Silizium-Bleche verwendet, die geringe Verluste und hohe Polarisation ermöglichen. In Walzrichtung besitzen diese Elektrobleche hervorragende magnetische Eigenschaften, die sich aus der speziellen, sogenannten Goss-Textur ergeben. Weicht der magnetische Fluss von der Walzrichtung ab, wie es zum Beispiel im Übergang vom Schenkel zum Joch innerhalb des Transformators geschieht, steigen die Verluste signifikant. Der neue Lösungsanasatz besteht darin, den magnetischen Fluss so zu lenken, dass er sich an das Transformatordesign anpasst. Dafür soll die spezifische Laserbehandlung beim Hersteller von Transformatoren erfolgen. Hintergrund ist, dass die vorbehandelten Elektrobleche aktuell nach dem individuellen Zuschnitt für die Transformatoren besonders an Rändern, Kanten und Ecken Ummagne­tisierungs­verluste aufweisen.

Das Fraunhofer IWS möchte dazu beitragen, dass sich der dabei entste­hende Energieverlust in Zukunft deutlich verringert. Dafür wird das Forscherteam die Untersuchungen an einem Funktions­muster verifizieren. Das Verbundvorhaben besitzt einen anwendungs­orien­tierten, vorwett­bewerb­lichen Charakter und zielt auf eine schnelle Über­führung der techno­logischen Entwicklung in die Praxis ab. Inte­ressant könnten die Ergebnisse des Vorhabens besonders für Hersteller von Trans­formatoren sein, die unter­schiedliche Baugrössen in schneller Folge präzise produzieren, etwa für Ortsnetz­trans­formatoren, Windkraft- und Solaranlagen.

22.12.2017