Endress+Hauser übernimmt Sensaction
Technologie zur Konzentrationsmessung stärkt das Portfolio
Endress+Hauser hat die Sensaction AG übernommen, einen Hersteller innovativer Systeme zur Messung von Konzentrationen in Flüssigkeiten. Damit will die Schweizer Firmengruppe ihr Angebot an Qualitätsmessungen weiter stärken. Der Firmensitz von Sensaction im bayrischen Coburg bleibt erhalten, die derzeit 13 Mitarbeitende werden weiter beschäftigt.
Schon heute können Coriolis-Durchflussmessgeräte von Endress+Hauser neben dem Massefluss die Dichte bestimmen; magnetisch-induktive Geräte sind in der Lage, parallel zum Volumenfluss auch die Leitfähigkeit zu messen. «Diese physikalischen Analyseparameter schaffen direkten Nutzen beim Kunden», betont Bernd-Josef Schäfer. Endress+Hauser wird die Geräte von Sensaction in das eigene Programm integrieren und über die internationalen Vertriebsstrukturen der Firmengruppe neue Märkte erschliessen. Daneben soll die Technologie zukünftig auch direkt mit den Endress+Hauser Durchflussmessgeräten kombiniert werden.
Die Systeme von Sensaction messen die Konzentration von Flüssigkeiten mit Hilfe akustischer Oberflächenwellen. Dies sind hochfrequente Schallwellen, die in ihrem physikalischen Verhalten mit seismischen Wellen wie bei einem Erdbeben verglichen werden können. Durch Auswerten von Laufzeit und Wellenamplitude lassen sich akustische Parameter der Flüssigkeit wie Schallgeschwindigkeit, Impedanz und Dichte sowie – daraus abgeleitet – die Konzentration präzise und schnell bestimmen. Die Systeme haben keine beweglichen Teile und sind deshalb verschleissfrei und wartungsarm.
Die Übernahme der Sensaction AG erfolgt rückwirkend zum 1. Januar 2017. Über die Einzelheiten des Verkaufs haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Stefan Rothballer und Michael Münch, zwei der Gründer von Sensaction, werden auch künftig die Geschäfte des innovativen Unternehmens führen.