Rückschau ICT

Digitali­sierung wird im Bau­bereich immer wich­tiger

Swissbau 2020 Basel, 14. bis 18. Januar 2020

22.01.2020

An der vom 14. bis 18. Januar in Basel durchgeführten Swissbau waren über 900 Aussteller präsent. Man konnte zwei Haupttrends beobachten, die den Bausektor künftig noch deutlicher prägen dürften: einerseits nachhaltige Energielösungen – die Bereitstellung von Wärme mit Wärmepumpen und Pelletheizungen, Photovoltaikanlagen, die Einbindung der Elektromobilität – und andererseits die Digitalisierung im Gebäudebereich.

Letztere beginnt schon beim Entwurf durch die Architekten, und umfasst unter anderem das dreidimensionale Scannen von bestehenden Gebäuden – auch mit Drohnen – sowie die Integration der gewonnenen Scandaten ins BIM (Building Information Modeling). Das BIM etabliert sich kontinuierlich in der Baubranche, obwohl der Initialaufwand besonders für kleinere Unternehmen eine Hürde darstellt.

Durch die Integration der im Jahr 2019 abgesagten Gebäudetechnik-­Messe Ineltec in die Swissbau gewannen die digitalen Gebäudetechnik-Systeme an Prominenz. Mit ihnen lassen sich alle relevanten Gebäudeaspekte erfassen und steuern – nebst der Beleuchtung und der Raumtemperatur können dies beispielsweise auch die Feinstaubbelastung, die Luftfeuchtigkeit und der Kohlenstoffdioxid-Anteil in der Luft sein.

Die Aussteller, die physische Produkte und Lösungen für den Bau anbieten, beispielsweise Baumaterialien, Fen­sterprofile, Bodenbeläge, Holzprodukte, Beleuchtungssysteme, Baustellenwerkzeuge oder Maschinen für die Blechbearbeitung, dominierten. Um den Nachhaltigkeitsgedanken auch in diesem Bereich zu unterstreichen, wurde beispielsweise ein Prototyp eines batteriebetriebenen Baggers gezeigt.

Einblicke in aktuelle Entwicklungen vermittelten auch die unter dem Label «Swissbau Focus» durchgeführten Vortragsreihen. Eines der Ziele der Focus-Events war das Fördern einer interdisziplinären, auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Arbeitsweise. Dabei wurden die sieben Themenbereiche «Digitalisierung und Vernetzung», «Raumentwicklung und Infrastruktur», «Immobilienmarkt und Facility Management», «Energie und Klima», «Ressourcen und Materialien», «Bildung, Forschung und Innovation» sowie «Architektur und Design» diskutiert.

Interessierte aus dem Elektrobereich kamen am Focus-Event zum Verein Smart­Gridready auf ihre Rechnung. Sie erhielten einen Einblick in das intelligente Stromnetz, bei dem das Strom­angebot und die Nachfrage mittels Kommunikation aufeinander abgestimmt werden – unter Berücksichtigung von Prognosen und Speicherlösungen. Die smarten elektrischen Produkte werden dazu mit einem Communicator verbunden. Nationalrat Jürg Grossen stellte das Konzept vor, betonte die Bedeutung eines standardisierten Ansatzes und rief Unternehmer auf, dem Verein beizutreten, um eine nachhaltige Bauzukunft aktiv mitgestalten zu können.

Autor
Radomír Novotný

ist Chefredaktor des Bulletins Electrosuisse.

  • Electrosuisse
    8320 Fehraltorf

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