Digitale Innovation als Erfolgsfaktor
Swiss Telecommunication Summit 2025 vom 26. Juni 2025, Bern
Innovationen und Technologiesprünge sind kennzeichnend für die ICT-Branche. Renommierte Hochschulen, innovative Firmen und zahlreiche Start-ups positionieren die Schweiz in diesem Bereich weit vorne. Welche Rolle dabei neue Geschäftsmodelle und KI spielen, erfuhren die rund 500 Besucherinnen und Besucher am 50. Swiss Telecommunication Summit von Asut in Bern.
Leistungsfähige Kommunikationsnetze, ein breites Angebot an Cloud Services und moderne Data Center bilden die tragenden Säulen unserer digitalen Basisinfrastrukturen. Dank neuer ICT-Technologien und hoher Netzverfügbarkeit wird die Schweiz als eines der innovativsten Länder weltweit wahrgenommen. «Auch Ökonomen reisen auf digitalen Infrastrukturen», so Asut-Präsidentin Judith Bellaiche in ihrer Eröffnungsrede, was die volkswirtschaftliche Bedeutung unterstreicht.
Einen ersten Glanzpunkt setzte Urs Hölzle, ein Urgestein der IT-Szene: der Schweizer Informatiker, ETH-Absolvent und ehemalige Professor der University of California in Santa Barbara. Hölzle war als «Chief Engineer» einer der ersten zehn Mitarbeitenden bei Google und ist heute als Google Fellow tätig. Mit Moderator Reto Brennwald besprach er die Schweizer Innovationskultur im KI-Zeitalter. Das Rennen um die leistungsstärkste KI sei laut Hölzle noch lange nicht entschieden. Sorgen bereiten ihm die zunehmende Regulierung sowie der Fachkräftemangel.
Wie man neue Geschäftsmodelle – auch unterstützt durch KI – systematisch entwickeln kann, verriet Karolin Frankenberger, Professorin an der HSG. KI sei jedoch kein Ersatz für fundierte Strategiearbeit, so Frankenberger. In ihrer Wahrnehmung stehen in vielen Grossunternehmen eher KPIs wie Umsatz, Marktanteil und Marge im Mittelpunkt, was die Innovation bremse. Wird Innovation hingegen als Mittel zur künftigen Wertschöpfung betrachtet, eröffnen sich neue Horizonte.
Oliver Buschmann von Ericsson skizzierte Innovationsschritte auf Basis von 5G, KI und Cloud-Technologien. Alle drei zählen weiterhin zu den am schnellsten wachsenden Technologien. Bei 5G stehen die meisten Betreiber jedoch vor der Herausforderung, die hohen Netzausbaukosten durch Einnahmen zu decken. Das Datenwachstum in Mobilfunknetzen explodiert nämlich weiterhin und zwingt zum Netzausbau. Buschmann sieht grosses Potenzial für Sicherheitsdienste, die Polizei oder das Militär, da sich bei 5G Funkressourcen fest reservieren lassen. Auch bei den Firmennetzen nimmt 5G an Bedeutung zu – Stichwort Mobile Private Networks.
Den Abschluss des Tages bildete der Vortrag von Isa Müller-Wegner von Swisscom. Anstelle von «Innovation oder Vertrauen» sieht sie Swisscom aufgrund des zunehmenden Einsatzes von KI eher im Bereich «Innovatoren des Vertrauens». Leider leben wir in unruhigen Zeiten, was den Zugang zu neuen Technologien wie KI oder 5G erschwert. Wenn man jedoch den Umgang damit einübt, erhöht sich die Technikakzeptanz, bemerkte sie treffend.
Am Summit 2025 erfuhren Interessierte, welche digitalen Innovationen in der Schweiz stattfinden und welche Technologiesprünge zu erwarten sind. Eine begleitende Ausstellung stellte neuste Trends vor.
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