Die thermische Energiewende
Umstellung auf Fernwärmenetze als Alternative
Zahlreiche Versorgungsunternehmen sind als Multi Utilities organisiert. Einige haben Methangas in ihrer Produktpalette. Seit Jahrzehnten gilt Methangas auch wegen der Umweltauswirkungen seiner Verbrennung, die deutlich geringer sind als die von Heizöl, als vorteilhaft.
Dem Erdgas haftet jedoch die «Erbsünde» an, fossilen Ursprungs zu sein. Der heutige «Mainstream» empfiehlt daher einen schrittweisen Ausstieg aus der Erdgasnutzung. Die beteiligten Energieversorger arbeiten an Plänen für den Ausstieg aus der Gasversorgung. Zu diesen Plänen gehört eine Alternative, die den Kunden für die Beheizung ihrer Häuser angeboten werden soll: in der Regel ist dies die Lieferung von Fernwärme. Dabei müssen mehrere Aspekte berücksichtigt werden. Zunächst der wirtschaftliche Aspekt, um die Kunden nicht mit höheren Kosten als bisher zu bestrafen. Dann sind da noch die Auswirkungen der Infrastruktur für den Wärmetransport auf die Grundstücke: Fernwärmeleitungen sind deutlich grösser als Gasleitungen. Und auch die Fernwärmeanlagen benötigen mehr Platz. Eine Abstimmung mit der öffentlichen Hand ist daher zwingend erforderlich.
Fernwärmenetze können mit verschiedenen Energieträgern gespeist werden – idealerweise mit regional verfügbaren Energieträgern wie Holzschnitzel, Biogas, Abwärme aus industriellen Prozessen, Seewasser usw. Ein grosser Teil dieser lokal verfügbaren Energie muss für die Nutzung durch Wärmepumpen aufbereitet werden. Dies führt unweigerlich zu einem Anstieg des Strombedarfs. Strom, der nicht nur erzeugt werden muss, wenn er zur Wärmeerzeugung benötigt wird, also im Winter, sondern auch transportiert und verteilt werden muss. Bei der Planung künftiger Stromnetze muss daher neben der Einspeisung von Solarstrom und der verstärkten Nutzung durch die Elektromobilität auch die Energiewende im Wärmebereich berücksichtigt werden.
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