Kurznachricht Installationstechnik , Mobilität

Designwerk stellt «Mega Charger» vor

Neue Schnell­lade­sta­tionen für elektri­sche Nutz­fahrzeuge

Die Winterthurer Designwerk Technologies AG nimmt neue Schnell­lade­sta­tionen im Format von Containern in ihr Portfolio auf. Die neuen Lade­systeme sollen elektrische Nutz­fahrzeuge lang­strecken­tauglich machen, ohne das Stromnetz zu überlasten. Geplant ist die Inbetrieb­nahme der schweizweit ersten Megawatt-Ladestation bei der Galliker Transport AG im Jahr 2024.

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur gehört zu den Topthemen bei der Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs: Die Transportbranche ist auf leistungsstarke Ladetechnik angewiesen, um Nutzfahrzeuge ausreichend schnell zu laden. Nur so kann die Dekarbonisierung auf Langstrecken sowie im Dauer- oder Schichtbetrieb gelingen. Die Designwerk Technologies AG kündigte daher vor rund einem Jahr die Entwicklung einer neuen, besonders leistungsfähigen Ladestation im Rahmen eines Demonstrationsprojekts an. Ein auf dieser Basis entwickeltes Produkt wurde nun an einem Event am Firmensitz vor rund achtzig Branchenexperten präsentiert.

Ladestation der Superlative

Mit der Entwicklung des «Mega Chargers» erweitert die Firma ihr Produkt­portfolio um eine batterie­gepuf­ferte Ladestation mit zwei CCS-Ladepunkten und einer Leistung von je 420 kW DC. Die rund 8,6 m lange, 2,55 m breite und 3 m hohe Ladestation im Container­format ist mit Lithium-Ionen-Batterien ausgestattet. Mit einer Batteriekapazität von bis zu 2 MWh sorgt die Anlage dafür, dass das Stromnetz beim Ladevorgang nicht durch Ladespitzen belastet wird. Die Energiespeicher sichern zudem den Ausgleich des schwankenden Energie­angebots aus erneuerbaren Quellen. Der Vertrieb der «Mega Charger» hat bereits begonnen. Die Ladeleistung und Batterie­kapazität werden auf individuelle Bedürfnisse angepasst.

Demonstra­tions­projekt lieferte Grundlage

Die dem Ladecontainer zugrunde liegende Technologie stammt aus einem laufenden Demon­strations­projekt. Es hat den Bau und die Erprobung einer Ladestation mit einer Ladeleistung von 1,05 MW pro Ladepunkt zum Ziel. Mit diesem Vorhaben an der Schnittstelle zwischen Forschung und Markt wird der Reifegrad der Megawatt-Lade­techno­logie erhöht, um sie zur Marktreife zu bringen. Die wissenschaftliche Begleitung dieser technischen Innovation wird vom BFE sowie von Industrie- und Hoch­schul­partnern unterstützt. Um die Akzeptanz und den Nutzen bei künftigen Anwendern zu maximieren, richtet sich die Projektgruppe nach dem internationalen Ladestandard Megawatt Charging System (MCS).

Container für zukunfts­sichere Lade­infrastruktur

Aktuell sind noch keine Fahrzeuge mit dem MCS-Standard auf Schweizer Strassen unterwegs. Aber wie der Markthochlauf bei Elektro-Pkw und der damit verbundene Ausbau der Ladeinfrastruktur gezeigt haben, gewinnen Themen rund um die Infrastruktur und Ladestandards rasch an Dynamik. Das gibt auch Andreas Burgener, Direktor von Auto-Schweiz, der Vereinigung offizieller Automobil-Importeure in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein, am Event zu bedenken. «Designwerk hat mit den batterie­gepufferten Mega-Ladestationen eindrücklich aufgezeigt, wohin die Reise unserer Branche in Bezug auf die Elektromobilität hinführt. Es erscheint mir sinnvoll, Ladeparks skalierbar auszulegen und Standards wie den MCS mitzu­berück­sichtigen», so Burgener. Wie ein Megawatt-Ladepark für schwere Nutzfahrzeuge dereinst aussehen kann, soll die Demon­strations­anlage bei der Galliker Transport AG ab 2024 unter Beweis stellen.

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