Das gesamte System betrachten
Sich auf die Verschiebung zwischen den Energieträgern vorbereiten
Die Versorgungssicherheit und hier ganz besonders die langfristig gesicherte Versorgung mit elektrischer Energie ist aktuell eines der brennendsten Themen. Wenn wir von Versorgungssicherheit sprechen, müssen wir stets das gesamte System betrachten. Und dazu gehören auch die Netze – also sowohl das Übertragungsnetz wie auch die Verteilnetze.
Die Belastung der Netze nimmt von Jahr zu Jahr kontinuierlich zu. So wächst in der Nordostschweiz alleine durch den Anschluss von Rechenzentren die Netzlast um zusätzlich 20 Prozent. Weitere Faktoren, welche die Belastung der Netze ansteigen lassen, sind Substitutionseffekte. Ein Beispiel hierfür ist der Ersatz von Heizungssystemen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, durch Wärmepumpenanlagen. Zwar sinkt dadurch erfreulicherweise der Gesamtenergieverbrauch, aber es gibt eine Verschiebung zwischen den Energieträgern. Denn 100 Prozent fossile Energie wird dabei ersetzt durch rund 25 bis 30 Prozent elektrischer Energie, je nach Wirkungsgrad und Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe. Einen ähnlichen Effekt werden wir bei der Elektromobilität erleben. Das heisst, der Verbrauch an elektrischer Energie wird sich überproportional zum Gesamtenergieverbrauch entwickeln!
Die Netze müssen in der Lage sein, die Nachfrage nach elektrischer Energie zu jeder Zeit in jeder Region zu decken. Um hier auf die Anforderungen der Zukunft vorbereitet zu sein, bedarf es entsprechender Ausbauten bei der Kapazität, aber auch in der Topologie. Nur so können wir uns auch in den kommenden Jahren auf eine hohe Versorgungssicherheit verlassen.
Kommentare