Rückschau Electrosuisse , Infrastruktur , IT für EVU

Automatisierter Unterhalt der Netzinfrastruktur

Netzimpuls-Tagung vom 22. März 2018 in Aarau

22.03.2018

Ein Novum an der Netzimpuls-Tagung vom 22. März 2018, die im Kultur- & Kongresshaus in Aarau durchgeführt wurde, war die von der Hochschule Luzern beigesteuerte Paral­lelsession zu den Flexibilitätsmärkten. Der «klassische» Tagungsteil der ETG von Electrosuisse war dem Asset Management gewidmet. Der Fokus lag hier auf den Trends und Möglichkeiten der Digitalisierung.

Dass die Digitalisierung nicht nur für den sicheren Betrieb und die effiziente Wartung eingesetzt werden kann, sondern auch für die Ermittlung der Ausbaustrategie bei Engpässen, schilderte der Gast aus Deutschland Ingo Jürgens, der die Netzprojekte bei Amprion leitet. Wichtig ist für ihn der Einbezug der durch einen Ausbau betroffenen Öffentlichkeit und das Etablieren einer konsistenten Logik für alle Prozesse im Unternehmen.

Der Geschäftsführer der KWO, Daniel Fischlin, skizzierte die Bedeutung der Wasserkraft für die zukünftige Stromversorgung (Flexibilität, rotierende Masse) und ging auf Projekte wie den Speichersee Trift und die Erhöhung der Grimsel-Staumauer ein. Die langen Bewilligungsverfahren stellen die zentrale Herausforderung dar.

Rudolf Meier von Alpiq Enertrans ging auf die Frage ein, ob Instandhaltungskonzepte aus der Industrie auf elektrische Netze übertragen werden können. Die Antwort: «Nur bedingt!», denn die Situation ist kaum vergleichbar: Im Stromnetz haben Elemente eine hohe Lebensdauer, Störungen kommen meist von aussen und wirken sich wegen n-1 kaum aus. Wartungskonzepte müssen deshalb entsprechend adaptiert werden.

Eine Übersicht über die rechtliche Situation, mit Hinweis auf konkrete Fallstricke, präsentierte Richard Amstutz, Leiter des ESTI-Rechtsdienstes. Er betonte, dass die In­standhaltung nicht nur die Anlagen betrifft, sondern auch die involvierten Personen und ihre Kompetenzen.

Weitere Vorträge zeigten auf, dass die automatisierte und digitalisierte Instandhaltung – verbunden mit einem digitalen Monitoring – eine nützliche Unterstützung sein kann, denn viele Schäden und die damit verbundenen, oft hohen Ausfallkosten könnten so vermieden werden.

Autor
Radomír Novotný

ist Chefredaktor des Bulletins Electrosuisse.

  • Electrosuisse
    8320 Fehraltorf

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