Kommentare

Ulrich Dersch,

Endlich äussert sich mal jemand kritisch zu den vielen bunten medialen Verlautbarungen zum Thema Fusion. Es ist schon unglaublich, wie über die Medien hier immer wieder Hebel angesetzt werden, um den nimmerendenden Strom enormer öffentlicher (sonst dringend gebrauchter) F&E-Mittel dafür am Laufen zu halten. Ich lese seit vielen Jahren den Technology Review und das Spektrum der Wissenschaften, und selbst bei Letzteren gibt es ab und zu solche Euphorieeruptionen oder besser -blasen. Die NZZ ist da auch immer dabei, auch in anderem Kontext betreffend der Kernenergie. Dabei ist den meisten Wissenschaftlern schon lange klar, dass das niemals etwas wird mit einer breiten Energieversorgung aus der Fusion. Man hat den Eindruck, dass das Versprechen einer grundsätzlichen Lösung des Energieproblems eigentlich eher dem Zweck dient, Geldmittel eben für die Kernenergieforschung zu akquirieren.
Dabei liegen die technischen Lösungen für das Energieproblem schon lange vor. Aber wenn der politische Wille fehlt, der durch solche Fusionseuphorien weiter unterminiert wird, nützt das am Ende nichts. So hat die Schweiz über Jahrzehnte viel zu wenig betreffend PV gemacht, und betreffend Wind gar nichts – z. B. im Vergleich zu Deutschland. Und deshalb muss man jetzt Gaskraftwerke bauen. Wofür dann all die vielen Forschungsprojekte, auch an den Hochschulen, Initiativen, besonders von innovativen KMUs und besonders in der Schweiz? Schade, sehr schade.
Ulrich Dersch, 5607 Hägglingen

Thomas Schmid,

Vielen Dank für dieses Interview mit Michael Dittmar.
Den NZZ-Artikel von Christian Speicher las ich mit Kopfschütteln: kleine Fusionsreaktoren sollen einfach zu bauen sein? Da bekommt man die Fusionsbedingungen gar nicht hin. Was Herr Dittmar zum Erzeugen von Tritium aus Lithium sagt, war mir bisher nicht bewusst. Dabei wurde von 1978 bis 1983 mein Lohn bei der BBC auch aus Geldern zur Fusionsforschung finanziert, ich arbeitete an Grossmagneten für JET und für ASDEX. Damals hies es: in 50 Jahren (d.h. ~2030) sind Fusionsrektoren kommerziell einsetzbar. Die NZZ sollte vielleicht genauer schauen, um nicht Humbug zu publizieren.

Walter Schenk,

Nicht Energiemangel ist das Problem, sondern der 8000-fache Energieüberschuss der Sonne (Hanspeter Dürr), den wir wegen dem Treibhauseffekt nicht mehr ins Universum zurückbringen. Eine zweite Sonne auf Erden ist das letzte, was wir brauchen. Solarenergie speichern lernen, Probleme gelöst!

Dominik Tröster,

Bei der Fusion entstehende Neutronen aktivieren das Material, aus dem die Wände hergestellt sind. Diese werden dadurch radioaktiv. Zugleich werden auch Alphateilchen erzeugt. Treffen diese auf eine Wand, dringen sie eine kleine Strecke ein, nehmen sich zwei Elektronen aus der Umgebung, damit ist Heliumgas im Material drin. Wenn genügend Neutronen und Helium in einer Wand sind, verliert die Wand ihre Festigkeit wie Blätterteig, und dazu ist sie radioaktiver Abfall. Ohne Wand schafft nur die Sonne den Trick, aus Wasserstoff im Endeffekt Licht und Wärme zu erzeugen, und das schon seit Jahren.

Was ist die Summe aus 8 und 4?