Meinung Automation , Electrosuisse , Internet of Things

Auf der Suche nach dem Geschäftsmodell

15.12.2016

Noch vor einigen Jahren war der Begriff «ubiquitous computing» nur in einem kleinen Kreis bekannt. Er wurde im Speziellen mit dem Internet der Dinge in Verbindung gebracht. Postuliert wurde, dass nach Internet 2.0 (social media) die Vernetzung der Dinge die nächste Evolutionsstufe in der Anwendung von Informationstechnologien sein wird – oder gar der nächste Hype? Tatsächlich erleben wir eine fast «allgegenwärtige» Thematisierung dieses Trends unter den Begriffen «Digitalisierung», «Industrie 4.0», «Initiativen 2025» und vielen mehr in der Schweiz und im umliegenden Ausland durch Verbände, staatliche Förderung oder Beraterinitiativen, so dass die Sinne des einen oder anderen CTO überreizt sind. An Veranstaltungen oder in Umfrageergebnissen werden wir gewahr, wie gut die Ausgangslage für die Schweiz ist und auch, dass wir uns momentan bezüglich Wettbewerb in einer zufriedenstellenden Situation befinden.

In den Pausen solcher Veranstaltungen hören wir oft hinter vorgehaltener Hand auch Selbstkritik und sogar, dass der eine oder andere die Sache aufgrund des überproportionalen Fokus am liebsten ignorieren möchte. Es wäre falsch, sich aufgrund der unübersichtlichen Lage vom Thema zu distanzieren. Der Erfolg führt wahrscheinlich auch hier über die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Kunden und seinen Bedürfnissen bezüglich Arbeitsablauf oder Benutzungsablauf. Die Datenübertragungstechnologien stehen im Wesentlichen schon bereit.

Es müssen Geschäftsmodelle entwickelt werden, die für den Kunden spürbare Verbesserungen bringen. Die vorausschauende Wartung und Diagnose mag noch nicht weit genug gedacht sein. Es sei hier die Prognose gewagt, dass heutige Hardware-Produkte durch Dienstleistungen angereichert werden und als kombiniertes Produkt auf den Markt gehen. Zur Entwicklung solcher Produkte ist oft die Zusammenarbeit mehrerer Firmen und gegebenenfalls auch Schulen erforderlich. In diesem Sinne stehen wir tatsächlich vor einem disruptiven Wandel.

 

Autor
Stephan Keller

ist Direktor der Entwicklungsabteilung bei V-Zug.

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