Kurznachricht

Anti-Icing nimmt Fahrt auf

Neue Ansätze zur Eis-Detektion

Fachleute aus der ganzen Welt trafen sich vom 3. bis 5. Februar 2025 im schwedischen Skellefteå, um über die Heraus­forde­rungen der Wind­energie­erzeu­gung in kalten Klimazonen zu diskutieren. Die die Kernthemen auf der «Winterwind Conference» waren der Betrieb von Wind­energie­anlagen (WEA) unter Vereisungs­bedin­gungen, die Eiserkennung sowie die Enteisung und Eis­vermeidung. Der wichtigste Trend: Präventive Massnahmen (Anti-Icing) lösen das De-Icing immer mehr ab.

Die Konferenz bot ein umfangreiches Programm mit Vorträgen und Diskussionen in zwei parallelen Foren, das durch eine Ausstellung von rund 45 Unternehmen und Instituten ergänzt wurde. Die Diskussion machten deutlich: Die Optimierung von Eis-Detektions- und Enteisungs­systemen (IPS = Ice Prevention Systems oder Ice Protection Systems) wird immer wichtiger. Während der Fokus bisher oft auf De-Icing lag, gewinnen präventive Massnahmen (Anti-Icing) zunehmend an Bedeutung. Eine der grössten Heraus­forde­rungen bleibt jedoch die Erkennung nahezu eisfreier Zustände, um Blattheizungen gezielt zu steuern, Produktionsverluste zu minimieren und einen sicheren automatischen Neustart zu ermöglichen.

Holger Fritsch, Geschäftsführer der  Bachmann Monitoring GmbH, hielt einen Vortrag zum Thema «Validation of cantilever sensors for ice detection on rotor blades». Darin zeigte Fritsch an Beispielen aus der Kooperation mit Nergica, einem Forschungs­institut in Kanada, wie die Kombination aus Cantilever-Sensoren (CLS) und fortschrittlichen Algorithmen eine zuverlässige Detektion von Eisbildung und Eisfreiheit ermöglicht. Diese Technologie könnte künftig die Grundlage für eine intelligentere Steuerung von Blattheizungen sein, sowohl bei neuen Wind­energie­anlagen als auch im Retrofit-Bereich.

Wie wichtig das zuverlässige Erkennen des Vereisungs­zustands der Rotorblätter für die Effizienz von Windanlagen ist, zeigt eine Studie der Technik­akademie Weilburg: Darin wird festgestellt, dass durch fehlende automatische Neustarts bis zu 56% der potenziellen Energie­produktion verloren gehen.

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