Alles rund um sicheres Smart Metering
Swissmig-Branchenanlass
Das revidierte Stromversorgungsgesetz, Richtlinien für die Datensicherheit von intelligenten Messsystemen, Auswirkungen der Digitalisierung und Blockchain-Technologie in der Energiewirtschaft: Dies waren die wichtigen Themen der Swissmig-Fachtagung.
Die von Strombranche und Herstellern erarbeiteten Richtlinien für die Datensicherheit von intelligenten Messsystemen wurden am 24. Oktober genehmigt.» Mit dieser aktuellen Information eröffnete Swissmig-Präsident Urs Imholz den Anlass vom 26. Oktober. Super Timing für die Fachtagung zum Thema «Sicheres Smart Metering – richtig umgesetzt».
Die gesetzlichen Vorgaben (StromVV, Art. 8b) und die stärkere Exponiertheit von intelligenten Messsystemen, die deshalb vor Bedrohungen geschützt werden müssen, waren die Auslöser für das neue Branchendokument «Richtlinien für die Datensicherheit von intelligenten Messsystemen». Das Dokument wurde von der Arbeitsgruppe Datensicherheit des VSE erarbeitet. André Kreuzer und Michael Staudinger, Mitglieder des Swissmig-Vorstandes sowie der Arbeitsgruppe, erklärten, dass mit der Veröffentlichung der Richtlinien die nächsten Schritte im Zertifizierungsprozess erfolgen können. Dabei seien die Lieferanten, das Metas und die akkreditierten Prüfstellen gefordert. Gemäss StromVV dürfen ab dem 1. Januar 2019 nur noch geprüfte intelligente Messsysteme verbaut werden. Die Umsetzung der Prüfung kann aber erst jetzt beginnen.
Matthias Galus vom BFE stellte in seinem Referat eine Mitteilung der ElCom dazu in Aussicht. Galus erläuterte die aktuelle Revision des Stromversorgungsgesetzes. Im Zentrum stünden die volle Marktöffnung, verursachergerechte Netztarife und die Teilliberalisierung des Messwesens. Er erwähnte, dass die Vernehmlassung zum StromVG am 17. Oktober gestartet worden sei. Ende Jahr wird zudem ein BFE-Dialogpapier zur Digitalisierung erscheinen.
Verändertes Kundenverhalten berücksichtigen
Was ist Digitalisierung und was nicht: Nachhilfeunterricht gab Felix Plötz, Autor des Buches «Digitalisierung ohne Bullshit-Bingo». Um die Digitalisierung im Unternehmen erfolgreich zu meistern, seien insbesondere das veränderte Kundenverhalten und ein anderer Kundenzugang zu berücksichtigen. Der Umgang mit den neuen Prämissen setze Mut voraus, aber auch die Bereitschaft, Fehler zu akzeptieren.
In einen weiteren Aspekt der Digitalisierung gab Adrian Anderegg von der AWK Group einen Einblick in die vieldiskutierte Blockchain-Technologie. Er verwies auf deren Potenzial, etwa für den vereinfachten internationalen Energiehandel, und berichtete vom «Quartierstrom» in Walenstadt. Anderseits warnte er, dass es noch viel Forschung brauche, um die bestehenden Probleme zu lösen. Andereggs Fazit: Blockchain könne das klassische Verständnis von Wertschöpfungsketten ändern und die Energiewirtschaft könne hier eine Vorreiterrolle einnehmen.
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